Parkplatzärger am Skulpturenpark

Parkverwaltung ließ Autos von Anwohnern abschleppen. Die Nachbarn wiederum klagen über wildes Parken der Waldfrieden-Besucher

Foto: Stefan Fries

Wuppertal. Eine böse Überraschung erlebten Nachbarn des Skulpturenparks Waldfrieden am vergangenen Samstagmorgen: Die Verwaltung der Anlage hatte mehrere Autos, die über Nacht auf Parkplätzen der Kultureinrichtung gestanden hatten, abschleppen lassen — schon im Vorgriff auf die Abendveranstaltung mit Gitarrenmeister John Scofield. „Vorab: Ihr gutes Recht, da es ja Ihr Privatparkplatz ist“, schrieb dazu eine Anwohnerin auf Facebook an den Skulpturenpark gerichtet. Doch dann machte sie ihrem Ärger Luft.

„Seit Sie den Park eröffnet haben, ist hier am Wochenende und insbesondere bei Veranstaltungen für uns Anwohner die Hölle los. Bevor Ihre Gäste nämlich Ihre offiziellen Parkplätze aufsuchen, die für die Menge an Leuten überhaupt nicht ausreichen, wird erst einmal direkt vor dem Tor und den Wohnhäusern geparkt“, so ihr Statement. „Netterweise haben wir im Haus nie jemanden angezeigt oder angeschwärzt. Oder haben uns beschwert, wenn Sie mal wieder bis mitten in die Nacht Ihre Klangschalenmeditationen bei 130 Dezibel abhalten.“

Ein Eintrag, der für viele Reaktionen sorgte. Andere Anwohner bestätigten den Eindruck, auch gegenüber der WZ, berichten von „Wildparkern“, zugestellten Garageneinfahrten, Lkw und Bussen, die in den engen Sträßchen feststecken.

Das habe man bislang geduldet, so eine andere Anwohnerin, auch, „weil wir uns der Bereicherung und des unglaublichen Gewinns für Wuppertal durch den Park bewusst waren“. Dafür habe die Parkverwaltung ein Auge zugedrückt, wenn Anwohner die Waldfrieden-Parkplätze nutzten.

„Dass nun am vergangenen Sonntag erstmalig insgesamt acht Fahrzeuge abgeschleppt werden mussten, bedauern wir sehr“, schreibt Ruth Eising vom Skulpturenpark. Im Mai dieses Jahres sei durch eine entsprechende Beschilderung verdeutlicht worden, dass Fremdparker abgeschleppt werden können. Seit längerem hätte es auch entsprechende Benachrichtigungen an den Windschutzscheiben der Fahrzeuge gegeben, heißt es im Statement des Skulpturenparks.

Dass die Waldfrieden-Besucher im Gegenzug nicht immer vorschriftsmäßig parken, sei auch dem Skulpturenpark bekannt, bestätigt Eising. „Wir geben Zettel raus, wo man parken kann.“ Unter anderem gebe es eine Vereinbarung mit der Börse und den Hinweis, den ÖPNV zu nutzen. Busfahrer würden auf den Parkplatz am S-Bahnhof Unterbarmen aufmerksam gemacht.

Dass trotzdem Besucher möglichst nah am Park und im Wohngebiet parken, „können wir leider nicht beeinflussen“, bedauert Eising. Eigentlich dürfte es kein Problem sein, den Fußweg in Kauf zu nehmen. „Aber mehr als das sagen können wir nicht.“ Der Skulpturenpark rate den betroffenen Anwohnern, derartige Verkehrsverstöße bei den Behörden anzuzeigen.

Auch in Zukunft bemühe man sich um den Erhalt der gutnachbarschaftlichen Beziehungen zu den Anwohnern des Parks. Deshalb soll auch demnächst ein Gespräch mit den Nachbarn stattfinden — was bei denen bereits auf positives Echo stieß.