Einbahnstraßen: Bürger will mehr Freigaben für Radler
In der BV Barmen gab es Diskussionen um die Freigabe von Einbahnstraßen für Fahrradfahrer.
Barmen. An vielen Stellen im Stadtgebiet sind sie ein vertrauter Anblick: Radler, die Autofahrern in Einbahnstraßen entgegenkommen. Zahlreiche Verkehrswege sind bereits in solcher Weise für Fahrradfahrer erlaubt — und ginge es nach Ulrich Schmidt, so könnten „noch viel mehr Einbahnstraßen freigegeben werden“. Der Wuppertaler engagiert sich für den Radverkehr, hatte zuletzt in der Bezirksvertretung (BV) Barmen für die Öffnung von unter anderem Siedlungsstraße, Schwalbenstraße und Wachtelstraße plädiert. Das lehnte die BV Barmen indes mehrheitlich ab. Die SPD-Fraktion habe sich erneut mit den Straßen beschäftigt und werde die Öffnung weiterhin nicht befürworten, begründete Roland Rudowsky (SPD) für seine Fraktion, da dieser Bereich als zu gefährlich eingestuft werde. Dem schloss sich Dirk Rummel (Linke) an.
Die Grünen stimmten bei Siedlungsstraße, Schwalbenstraße und Theoderichstraße zwar für die Freigabe, konnten sich aber nicht durchsetzten.
Einstimmige Ablehnung herrschte bei der Abstimmung über Wachtelstraße und Viktorstraße: Dort soll nach dem Willen der BV gegenläufiger Radverkehr auch künftig nicht möglich sein.
Ulrich Schmidt machte bei der jüngsten BV-Sitzung vom Rederecht für Bürger Gebrauch um die — eigentlich von der Bezirksvertretung bereits entschiedenen Straßen — nochmals zur Diskussion zu stellen. Doch die betroffenen Teilabschnitte sollen für Radfahrer im Gegenverkehr unzugänglich bleiben, insbesondere der Verkehrssicherheit wegen, so das Hauptargument der BV, wie Bezirksbürgermeister Hans Hermann Lücke (CDU) nochmals verdeutlichte .
Auch in anderen Stadtteilen sind sich Politik und Anwohnerschaft nicht in jedem Fall darüber einig, ob eine Erlaubnis sinnvoll ist — beispielsweise bei schlecht einsehbaren oder schmalen Straßen.
Schmidt hat in der Hinsicht keine Bedenken und insbesondere nicht, was die zur Diskussion stehenden Barmer Straßen angeht. Er wisse bislang auch nichts von Unfällen infolge geänderter Verkehrsführung. Natürlich müssten alle Verkehrsteilnehmer aufeinander Rücksicht nehmen, doch das könne ja nun „nicht das Argument sein, den Radverkehr zu beschränken“, findet er.
Buchstäblich grünes Licht gibt es für Radler hingegen in der Borkumer Straße: Fahrradfahrer in beiden Richtungen sind dort willkommen. Ulrich Schmidt dürfte das freuen. Er selbst versuche, so weit wie möglich auf das Auto zu verzichten, sagt er. „Wobei das für mich gar kein Verzicht ist — ich empfinde Fahrradfahren als Bereicherung.“