Brändströmstraße: Brückenabriss und -aufbau im Akkord

Die Arbeiten an der Brändströmbrücke haben endlich begonnen. In den Ferien muss auch ein neuer Mittelpfeiler gebaut werden.

Foto: Michael Bergmann

Heckinghausen. Die drei Jahre dauernde Sperrung der B 7 nötigt den leidgeprüften Heckinghausern nur ein müdes Lächeln ab. Seit 2012 müssen sie mit Behinderungen durch die Arbeiten an der Brücke Brändströmstraße leben. In dieser Woche hat endlich der Abriss der maroden Brücke über die Hauptstrecke der Bahn begonnen. Knappe sechs Wochen bleiben der Stadt nach der Demontage der Oberleitungen nun Zeit, um das Bauwerk komplett abzureißen und einen Mittelpfeiler neu zu bauen.

„Die Aufholjagd hat begonnen“, sagt Thorsten Warning, Leiter Konstruktiver Ingenieurbau bei der Wuppertaler Verwaltung. Die Stadt steht unter einem gewaltigen Zeitdruck, da ein Teil der Arbeiten bereits in den Osterferien erledigt werden sollte, als die Bahn zum ersten Mal Wuppertal vom Schienennetz abkoppelte. Doch damals schaffte es die Bahn nicht, die Oberleitungen abzuhängen, der Abriss der Brücke musste verschoben werden.

Abriss der Brücke Brändströmstraße
32 Bilder

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Was in achteinhalb Wochen geschafft werden sollte, muss daher jetzt in knapp sechs Wochen möglich gemacht werden. „Die Arbeiten sind gut angelaufen“, berichtet Projektleiter Christian Schaffrinna von den ersten beiden Tagen auf der Großbaustelle. Mit einem Tag Verspätung hatte die Bahn am Dienstag ihre schriftliche Zusage wahr gemacht und die Oberleitungen abgebaut. Damit ist der Weg für den Abriss von Brücke und Mittelpfeiler endlich frei. „Bis zum Ende der Woche soll der Überbau der Brücke weg sein, dann beginnt der Abriss des Mittelpfeilers in den Gleisen“, beschreibt Thorsten Warning die nächsten Bauabschnitte. Sein Lob gilt der ausführenden Firma, die motiviert mitziehe.

Die Brücke Brändströmstraße besteht praktisch aus zwei Teilen. Laut Angaben der Stadt entstand der südliche Betonüberbau 1937, der nördliche Stahlüberbau stammt aus dem Jahr 1962. Während die Arbeiten am südlichen Überbau bereits seit 2013 abgeschlossen sind, bereitet der nördliche Bauabschnitt mit einer Strecke von 35 Metern große Probleme. Christoph Brüssermann (CDU), Bezirksbürgermeister von Heckinghausen, kennt den Grund: „Beim Bau der Brücke in den 50er Jahren ist nicht nur gepfuscht, sondern betrogen worden. Die in den Unterlagen angegebenen Materialien und Maße stimmen überhaupt nicht mit der Wirklichkeit überein.“

Alles was in den Sommerferien nicht geschafft wird, muss zukünftig in den Nachtstunden erledigt werden. 25 Elemente müssen für eine neue Brücke zusammengefügt werden. Die Stahlträger sollen per Mobilkran auf die teilvorgefertigten Stahlbetonmittelträger beziehungsweise Stahlbetonendquerträger verlegt werden.

Für die Montage können zum Teil die fahrplanmäßigen Zugpausen der Bahn in der Nacht genutzt werden. Wenn umfangreichere Arbeiten erforderlich sind, dann werden diese mit der Bahn abgesprochen, die dann für einen kürzeren Zeitraum Wuppertal umfährt. Eine Vollsperrung wie die bis zum Ende der Sommerferien wünscht sich schließlich niemand in Wuppertal.