Patientenverfügung: Eine neue Agentur bietet Hilfe an

Fachgesundheits- und Krankenpfleger Matthias Müller weiß, worauf es bei den Formularen ankommt.

Wuppertal/Köln. Ein Unfall kann das ganze Leben eines Menschen verändern, auch das der Angehörigen. Doch was soll die Familie des Betroffenen tun, wenn dieser plötzlich im Koma liegt und nicht mehr für sich und über seine Gesundheit entscheiden kann?

Eine Möglichkeit, um solche Fragen zu regeln, ist die Patientenverfügung. In solch einem Formular kann jeder festhalten, welche medizinischen Maßnahmen bei ihm angewendet werden sollen. Dabei werden lebenserhaltende Maßnahmen vielfach ausgeschlossen.

„Leider sind diese Verfügungen oftmals ungenau formuliert, nicht mehr auffindbar, oder die Ankreuzformulare genügen nicht den Bedürfnissen der Betroffenen. Auch an einer detaillierten medizinischen Beratung mangelt es oft“, sagt Matthias Müller, Leiter der Agentur P&K. Müller möchte mit seiner Agentur, die mit zum Palliativ Netzwerk Wuppertal gehört, genau an diesem Punkt ansetzen. „Der Beratungsbedarf zu Patientenverfügungen ist enorm. Viele Ärzte haben im Krankenhausalltag einfach nicht die Kapazität, um die Formulare genau durchzusprechen. Diese Aufgabe übernimmt dann meine Agentur“, sagt er.

Die Agentur P&K übernimmt diese detaillierte medizinische Beratung. „Wir fahren zu den Familien nach Hause und klären gemeinsam, was in der Patientenverfügung stehen soll. Dabei ist die Abstimmung der Inhalte der Verfügung mit den Angehörigen von entscheidender Bedeutung“, sagt Müller. Auch die Geschichte der Vorerkrankungen, die Risikofaktoren und vorallem die Wünsche der Patienten werden berücksichtigt. Anschließend wird die Patientenverfügung erstellt und das Original von der Agentur verwaltet. So soll sichergestellt werden, dass das Formular im Notfall schnellstmöglich zur Verfügung steht.

Das Besondere: Die Agentur bietet zusätzlich eine 24-Stunden-Hotline an. Ärzte können sich so im Notfall immer an die Agentur wenden und Maßnahmen abklären. „Eigentlich braucht jeder eine Patientenverfügung“, sagt Müller. Während seiner Arbeit als Fachkrankenpfleger für Anästhesie und Intensivpflege hat er oftmals erlebt, wie hilflos Angehörige sind, wenn keine oder eine unzureichende Patientenverfügung vorliegt.