Per Flyer die Barmer Nordstadt entdecken
Vom Skywalk bis zum Sedansberg: Der Nordstädter Bürgerverein hat eine Tourismusroute mit 20 Zielen entwickelt.
Wichlinghausen. Die Erlöserkirche ist dabei; die Konsumgenossenschaft Vorwärts; der Leimbach; Bauten wie der Wichelhaushof und das ehemalige Wohnhaus von Johannes Rau, in dem der spätere Bundespräsident aufwuchs; Und natürlich der Nordpark, vertreten unter anderem durch die Turmterrassen, das Wildgehege und den Skywalk. Insgesamt 20 Stationen umfasst die „Nordstädter Tourismusroute“, die der Bürgerverein erarbeitet hat. Die dazugehörigen Flyer liegen bereits im Stadtteil aus. Wer möchte, kann sich also auf eine lehrreiche Tour zwischen Wichlinghausen und dem Sedansberg aufmachen.
„Die Leute vergessen oft, dass wir ja nicht nur für den Nordpark zuständig sind“, sagt Heidrun Rieger, Vorsitzende des Nordstädter Bürgervereins Barmen (NBV). Das Einzugsgebiet des Vereins reiche aber vom Sedansberg bis Nächstebreck—West, sagt Rieger. Das „West“ betont sie dabei und schmunzelt. „Wir wollen ja nicht dem Nächstebrecker Bürgerverein ins Gehege kommen.“ Auch so sei das Areal ja groß genug.
Eine Route, sozusagen ein Leitfaden, was sich an Sehenswürdigkeiten und interessanten Plätzen dort befindet, gab es aber bislang nicht — weshalb Historiker Heiko Schnickmann ins Spiel kam. Er hatte vor einiger Zeit bereits eine Route für Wichlinghausen erarbeitet. Die kam so gut an, dass der NBV eine eigene Ausgabe wollte. „Und die setzen wir jetzt um.“ Schließlich feiert der Verein in diesem Jahr seinen 125. Geburtstag. Eine schnöde Chronik wollten Rieger & Co. dann aber nicht auflegen. „Von dieser Tourismusroute haben unsere Mitglieder mehr.“ Und nicht nur die, wie die Vorsitzende und Schnickmann betonen.
Der Historiker war im Vorfeld die Tour mehrfach abgelaufen. Mit Porthos, seinem Beagle/Cavalier King Charles Spaniel-Mischling. „Erstmals hatte ich 2015 die Idee für so eine Route“, erinnert sich Schnickmann. Bei 20 Punkten hätte, sagt er schmunzelnd, auch gar nicht Schluss sein müssen. Doch so sei der Flyer optisch übersichtlich.
Start- und Endpunkt der Route ist die Nordbahntrasse. „Diese Anbindung war uns wichtig“, sagt Schnickmann. Der Flyer bietet dann zu jeder Station kurze Infos. Die Mischung dürfte spannend sein. So ist zum Beispiel das erste Hochhaus Barmens ebenso vertreten wie mit dem Hof Klingelholl eines der ältesten Gebäude Wuppertals überhaupt. Schnickmanns Lieblingspunkt? „Das Pfarrhaus von Karl Immer.“ Wegen der Historie natürlich. Immer, das verrät der Flyer, gilt als einer der Väter der Barmer Erklärung, „die sich im Kirchenkampf des Dritten Reichs gegen die Ideen der Deutschen Christen stellte“. Heidrun Rieger bleibt dagegen ihrem Lieblingsort dem Nordpark treu. Grund: „Die Aussicht vom Werner-Zanner-Platz aus.“