Pfälzer Steg: Neubau oder Reparatur ab 2020

Der Heidter Bürgerverein hatte OB Andreas Mucke angesprochen. Der hat erklärt, dass im Haushalt bereits Mittel für das Bauwerk eingeplant sind.

Foto: Anna Schwartz

Heidt. „Für 2020 stehen Finanzmittel für die Sanierung oder den Neubau zur Verfügung.“ Dies hat Oberbürgermeister Andreas Mucke (SPD) zur Brücke Pfälzer Steg an den Heidter Bürgerverein geschrieben. Und löst dort große Befriedigung aus: „Das ist ein Riesenerfolg“, so Hermann-Josef Brester, Vorsitzender des Bürgervereins. Denn zunächst hatte es ausgesehen, als bleibe die Fußgängerbrücke über die Wupper für unabsehbare Zeit gesperrt.

Hermann-Josef Brester, Vorsitzender des Heidter Bürgervereins, über die Pläne für den Pfälzer Steg

Die Anwohner der Reichsstraße und der angrenzenden Häuser der Uferstraße seien durch die Sperrung von den Geschäften an der Berliner Straße abgeschnitten, hatte Hermann-Josef Brester geklagt. Sie müssten größere Umwege machen, auch um den Wertstoffcontainer auf dem Parkplatz an der B7 neben dem Pfälzer Steg zu erreichen. Zudem störe die Sperrung den Ausblick auf den erst kürzlich renaturierten Abschnitt der Wupper. Aber nun gibt es Aussicht auf eine vergleichsweise schnelle Abhilfe.

Seit fast einem Jahr darf die Wupperbrücke nicht mehr genutzt werden: Die Stadt sperrte die 123 Jahre alte Stahlbrücke im Mai vergangenen Jahres, als eine Routineprüfung ergab, dass ihr der Rost zu sehr zugesetzt hatte. Schon 2006/2007 hatte die Stadt die Brücke wegen Rostschäden behelfsmäßig verstärkt und verengt, kontrollierte sie seither regelmäßig — bis klar war, dass sie die weitere Nutzung durch Fußgänger nicht mehr aushält.

Gitter versperrten dann den Zugang, doch diese wurden von uneinsichtigen Menschen immer wieder verschoben, zum Teil in die Wupper geworfen. Die Stadt stellte deshalb Betonblöcke auf, um das Betreten der Brücke zu verhindern.

Dass sich daran so bald etwas ändert, danach sah es zunächst nicht aus. Das Bauwerk stehe auf der Prioritätenliste nicht an oberster Stelle, hieß es zunächst von der Stadtverwaltung. Es gebe zu viele Brücken und andere Bauwerke, die saniert werden müssen.

Im Bürgerverein, wo die Frustration der Bürger ankam, suchte man daher nach Lösungen. Eine Idee war, die Behelfsbrücke zu nutzen, die während der Sanierung der Brändströmbrücke die Verbindung für Fußgänger offen hielt. Doch das ist nicht möglich: Sie würde nicht an den Pfälzer Steg passen, hat Hermann-Josef Brester inzwischen erfahren.

Eine weitere Idee war, die Fernwärmeleitungen provisorisch zu nutzen: Wenn man einige Holzbohlen darauf lege und das Ganze absichere, müssten diese doch einzelne Fußgänger tragen können, hoffte Brester. Doch auf Nachfrage der WZ winken die Stadtwerke ab. „Die Rohre hängen auch an der Fußgängerbrücke“, so Stadtwerkesprecher Rainer Friedrich, seien daher ebenso von der Schädigung der Brücke betroffen.

Umso erfreuter ist Brester über den Brief, den er jetzt aus dem Büro des Oberbürgermeisters erhielt. „Vor unserem Gespräch hieß es, dass es erst ,irgendwann’ Geld gibt.“ Jetzt seien Planungsmittel bereits im aktuellen Haushalt eingestellt, die Umsetzung sei für 2020 vorgesehen. Eine Sanierung oder ein Neubau in einem Zeitraum von zwei Jahren — „das ist schon flott“; findet Brester. „Das ist ein Beispiel, was ein Bürgerverein bewirken kann“, sagt er selbstbewusst.

Ob die Brücke saniert wird oder ein Neubau nötig ist, das werden erst die Planungen und Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen ergeben, ist dem Brief zu entnehmen. Die Verwaltung will zudem prüfen, ob die alte Absperrung entfernt werden kann, die die Brücke verengt hat.

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