Mit einem Verbrauchsmessgerät der Verbraucherzentrale haben sich der 22-jährige Verkehrswirtschaftsstudent und seine Mitbewohner auf die Suche gemacht, als Übeltäter den mehr als zwölf Jahre alten Kühlschrank entlarvt. „Der verbraucht mehr als 400 Kilowattstunden (kWh) im Jahr“, erklärte Lange am gestrigen Mittwoch bei einem Pressegespräch in der Wuppertaler Verbraucherzentrale.

Dort stellten WSW-Chef Andreas Feicht und NRW-Verbraucherzentralen-Vorstand Klaus Müller ein Pilotprojekt vor: ein Austauschprogramm für Kühlschrank-Oldies. Weil ein großer Anteil der Fälle der Schuldnerberatung mit Energieschulden zusammenhingen, wolle man mit diesem Projekt dort gegensteuern. „Kauf dir mal ’nen neuen Kühlschrank zu Hartz-IV-Empfängern oder Geringverdienern zu sagen, sei schlicht zynisch“, sagte Müller. Denn zwar bedeute Energiesparen auch eine Verhaltensänderung, vor allem aber müsse man dafür investieren können.

Genau da setzt das neue Projekt ein: Die WSW bieten ein Mini-Contracting an. 27 Monate lang zahlen die Teilnehmer zehn Euro für einen nagelneuen, energieeffizienten A++-Kühlschrank, die WSW bezuschussten diesen mit 50 Euro aus dem Klima-Fonds. Der Kühlschrank verbraucht lediglich 147 kWh.

Auch NRW-Verbraucherminister Johannes Remmel (Bündnis 90/Die Grünen) war bei der Vorstellung des Tauschprojekts in der Verbraucherzentrale dabei. Sein Ministerium begleitet das Projekt, um es in Zukunft auf NRW auszuweiten. „Worüber die Bundesregierung gerade erst nachdenkt (eine Abwrackprämie für Kühlschränke, Anm. d. Red.) ist in Wuppertal schon in der Erprobung.“

Für Lange war die Entscheidung schnell gefällt: „Wir haben die Ersparnis durchgerechnet. Nach wenigen Jahren haben wir den Kühlschrank verdient.“ Abzüglich der zehn Euro kostet der neue Kühlschrank nur vier Euro im Monat.