Pläne für das Pina-Bausch-Tanzzentrum nehmen Fahrt auf

Peter Jung wertet die Erwähnung im Koalitionsvertrag als ein „Sensationelles Signal für Wuppertal.“

Wuppertal. Pläne für ein Internationales Tanzzentrum Pina Bausch haben durch die Erwähnung des Projektes im Koalitionsvertrag von CDU und SPD (die WZ berichtete) einen Anschub erhalten.

„Wenn es jetzt die Koalitiontionspartner als einen von vier vorrangig zu prüfenden nationalen Kulturorten festschreiben, dann ist diese Unterstützung von der politischen Bundesebene ein sensationelles Signal. Diese Herausforderung müssen wir nutzen“, sagt Oberbürgermeister Peter Jung. Dezernent Mathias Nocke hofft, dass der Rat der Stadt in einer seiner kommenden Sitzungen, eventuell schon am 16. Dezember, grünes Licht für die Fortführung des Projektes gibt, das im Rahmen des Stadtentwicklungsprozesses „Wuppertal 2025“ unter der Bezeichnung „Ein Schauspielhaus neu erfinden — das internationale Tanzzentrum Pina Bausch“ erarbeitet worden ist.

Nach Einschätzung von Matthias Nocke sei allein schon die Tatsache, dass die Bundesregierung die vorrangige Prüfung einer Förderung vereinbart habe, ein großer Schritt nach vorne. „Es sind nur wenige Worte, die im Koalitionsvertrag über das Tanzzentrum stehen, aber um diese zu platzieren, hat es erheblicher Vorarbeit bedurft.“ Wuppertal habe ein Konzept vorgelegt, das auch Dank der Unterstützung von Peter Hintze, Wolfgang Bosbach, Herbert Reul (CDU) und Oliver Scheytt (SPD) die Abschlussrunde der Koalitionsverhandlungen ohne Streichung überstanden habe. Ohne ein gutes Konzept wären wir da sicher nicht gelandet“, sagt Nocke. Entsprechend geringe Bedeutung weist Nocke daher Spekulationen zu, das Internationale Tanzzentrum könne möglicherweise in einer anderen Stadt als Wuppertal angesiedelt werden.

Mit 2,6 Millionen Euro pro Jahr fördert die Stadt das Tanztheater, das Land NRW steuert eine Million Euro pro Jahr bei. Finanzielle Mittel vom Bund gibt es bislang nicht. Neben Betriebs- und Personalkosten würden bei der Realisierung des Projekts aber auch enorme Sanierungs- und Umbaukosten für das Schauspielhaus auf die Stadt zukommen. Das Gebäudemanagement hat berechnet, dass der Umbau zu einem Tanzzentrum 42 Millionen Euro kosten würde. Inwieweit sich das Land und der Bund daran beteiligen würden, ist völlig offen. „Wir Wuppertaler dürfen aber nicht das Denken einstellen, weil wir kein Geld haben“, sagt Nocke. „Wir werden starke Partner brauchen und Drittmittel einwerben müssen“, sagt Matthias Nocke. Die Erbauer der Junior-Uni und die Wuppertal-Bewegung haben es vorgemacht.