Politik will mehr Pflege für die Pflegeberufe
Vier SPD-Politiker haben sich in Wuppertaler Krankenhäusern umgesehen.
Wuppertal. Krankenhäuser haben heute vor allem zwei dringende Probleme, mit denen sie ständig konfrontiert sind: Die Wirtschaftlichkeit ihrer Arbeit und der Mangel von Fachkräften — sowohl auf Seiten der Ärzteschaft und im Besonderen im Schwesternzimmer. Nach Angaben des Instituts für angewandte Pflegeforschung sind allein in Nordrhein-Westfalen schätzungsweise 6000 Stellen in der Pflegebranche unbesetzt.
Und die Schere droht in den kommenden Jahren immer weiter auseinanderzuklaffen. Denn im Zuge des demographischen Wandels wird die Bevölkerung im Schnitt immer älter. Mit dem Alter steigt zugleich der Bedarf an Kranken- und Altenpflegern. Gleichzeitig gibt es weniger junge Menschen, die den Beruf theoretisch erlernen können. Und dann müssen diese auch noch dazu bereit sein. Eine nicht zu unterschätzende Komponente.
„Viele lassen sich durch Arbeitszeiten und die vergleichsweise schlechte Bezahlung abschrecken“, sagt der SPD-Landtagsabgeordnete Dietmar Bell. Er selbst sei gelernter Krankenpfleger und wisse auch um die schönen Seiten des Berufs. Sein Image muss aufgewertet werden, sind sich die vier SPD-Abgeordneten Manfred Zöllmer, Josef Neumann, Andreas Bialas und Dietmar Bell einig.
Am Dienstag legten sie im Rahmen einer bundesweiten Parteiaktion in vier Wuppertaler Kliniken einen Praxistag ein. Ihr Fazit ist positiv. Dennoch sehen sie Entwicklungspotenzial. Sie wünschen sich mehr Kooperationen zwischen den einzelnen Kliniken und den übrigen Bereichen der Gesundheitsbranche, Stichwort „Gesundheitsregion Bergisches Land“. Das soll nicht nur die Patientenversorgung verbessern, sondern auch die Region in Sachen Gesundheit konkurrenzfähig machen.