Ehrenamt Politiker versprechen der Feuerwehr mehr Unterstützung
Die Ehrenamtlichen Retter brauchen Ausrüstung und Anerkennung.
Hätte es am Dienstag im Rathaus gebrannt – es wären ausreichend Fachleute da gewesen, um das Feuer zu bekämpfen. Denn bei der Sitzung des Ausschusses für Ordnung, Sicherheit und Sauberkeit saßen auf den Besucherplätzen und sogar einigen freien Plätzen der Stadtverordneten zahlreiche Feuerwehrleute. Mit ihrer Anwesenheit machten sie deutlich, wie sehr ihnen das Thema auf den Nägeln brennt: Mehr Ressourcen und mehr Anerkennung für ihre Arbeit.
„Es ging um die bekannten Themen“, berichtet Guido Blass, Sprecher der Freiwilligen Feuerwehr. Die Löschzüge brauchen dringend neue Gerätehäuser, insbesondere in Dornap, Cronenberg und Vohwinkel, sie brauchen neue Fahrzeuge auf aktuellem technischen Stand und logistische Unterstützung durch die hauptamtlichen Kollegen, damit die Ehrenamtlichen ihre Zeit bei Einsätzen nutzen können und nicht für Verwaltungsaufgaben. Zudem wünschen sie sich, dass ihre Arbeit mehr Anerkennung erfährt – auch finanziell.
Das ist sogar bereits zugesagt. Eine „Motivationspauschale“ sollen künftig nicht nur Löschzugführer erhalten, sondern alle Freiwilligen Feuerwehrleute, die spezielle Aufgaben übernehmen. „Das hat Kämmerer Johannes Slawig abgesegnet“, sagt Feuerwehrchef Ulrich Zander. Darüber hinaus arbeite die Stadt an einem Ehrenamtskonzept. Vorbild dafür sei das Konzept der Stadt Köln für ihre Freiwillige Feuerwehr.
So sollen zum Beispiel die Ehrenamtler nicht mehr beschädigte Wagen zur Werkstatt der Berufsfeuerwehr in die August-Bebel-Straße fahren und Tage später wieder abholen – was jeweils zwei Personen braucht. Stattdessen wird ein Team zum Löschzug kommen, gegebenenfalls vor Ort reparieren, ansonsten den Transfer zu Werkstatt organisieren. Auch Verwaltungsarbeiten sollen den Löschzugführern abgenommen werden.
Über die Themen Gebäude und Fahrzeuge müssen die Politiker nach dem Sommer diskutieren, wenn die Haushaltsverhandlungen anfangen. Da wird es um Millionensummen gehen, die investiert werden müssen, um die überaltete Ausrüstung und die längst in die Jahre gekommenen Feuerwehrwachen auf den neuesten Stand zu bringen.
Guido Blass ist vorsichtig optimistisch: „Alle haben signalisiert, dass sie nach Möglichkeit helfen wollen.“ Ausschussvorsitzende Karin van der Most (FDP) sagte auf WZ-Nachfrage: „Ich denke, es ist bei allen Fraktionen angekommen.“