Polizei gibt Tipps zu Kindersitzen

Damit Kinder bei Unfällen geschützt sind, brauchen sie Hilfen.

Foto: Stefan Fries

Wuppertal. Brauchen Zwölfjährige noch einen Kindersitz? Worauf kommt es bei der Wahl des Sitzes an? Solche Fragen und weitere Fragen zum richtigen Umgang mit Kindersitzen beantwortete die Wuppertaler Polizei gestern an ihrem Stand auf dem Von-der-Heydt-Platz in der Elberfelder Innenstadt.

Um das Thema kümmern sich Hauptkommissar Holger Brunner und seine Kollegen nicht nur, weil ab nächster Woche viele Familien mit dem Auto in die Ferien fahren. Auch die Unfallstatistik spricht eine deutliche Sprache. Vergangenes Jahr verunglückten im Bergischen Städtedreieck 65 Kinder als Mitfahrer in einem Fahrzeug. Das war ein Drittel aller Unfälle, bei denen auch Kinder Betroffene waren.

Ob Zwölfjährig noch einen Kindersitz brauchen, kann Brunner klar beantworten: „Das ist eine Frage der Größe, nicht des Alters.“ Deshalb steht neben dem Info-Tisch ein 1,50 Meter hohes Holzgestell. Kinder, die hier nicht den Kopf einziehen müssen, gehören auf einen Kindersitz. Eine Mutter lässt ihre beiden Töchter durch den Holzrahmen gehen - und muss lachen, weil sie selber fast klein genug ist, um sich hineinstellen zu können.

Dass Zwölfjährige Kindersitze reichlich „uncool“ finden, weiß Polizistin Anja Caspers aus eigener Erfahrung. „Mein Sohn hat die Marke von 1,50 jetzt geknackt.“ Vorher gab es immer wieder Diskussionen zu Hause. „Ich sagte zu ihm: Dein Alter schützt dich nicht vor einem Verkehrsunfall. Sicherheit geht vor Coolness.“

Größe und Gewicht bestimmen die Wahl des Kindersitzes. Auf dem Info-Tisch stehen Sitze in den Kategorien „Baby“, „Kleinkind“ und „Kind“. Testauto ist ein Kombi Marke Volkswagen.

Aylin (8) möchte einmal probesitzen. Sie darf in einem Sitz der „Gruppe 2-3“ Platz nehmen. Dessen Rückenlehne ist nach oben verstellbar, damit selbst Teenager noch hineinpassen. Als „Isofix“-Modell kann er durch Klammern direkt an die Autositze festgemacht werden. Aylin hat davon noch nicht gehört, aber sie findet es bequem.

Ein junger Vater hat noch eine Frage. Was soll er machen, wenn seine Frau das zweimonatige Baby im Auto stillen will? Auf jeden Fall anhalten, erklärt Holger Brunner. Und gibt noch einen Hinweis: Bis zum Gewicht von 13 Kilo sollten Kinder entgegen der Fahrtrichtung sitzen.

In Barmen informiert die Wuppertaler Polizei am morgigen Donnerstag, 7. Juli, von 14 bis 17 Uhr auf dem Johannes-Rau-Platz.