Wuppertal Schleuserring zerschlagen: Sieben Festnahmen
Sankt Augustin/ Wuppertal. Wie die WZ bereits berichtete, haben Bundespolizei und Staatsanwaltschaft am Dienstagmorgen eine international operierende Schleuserbande zerschlagen.
Dabei wurden der Hauptverdächtige, ein 48-jähriger Deutscher, verhaftet, sechs weitere Beschuldigte vorläufig festgenommen und über 10.000,- Euro Bargeld beschlagnahmt. Zudem stießen die Ermittler bei den Durchsuchungen von über 40 Objekten mit Schwerpunkt Raum Wuppertal auf eine Vielzahl von Mobiltelefonen, SIM-Karten, mehrere Laptops und Festplatten sowie wichtige Dokumente.
Den mutmaßlichen Mitgliedern der Tätergruppe wird zur Last gelegt, im großen Stil Menschen verschiedener Nationalitäten über Ungarn und Österreich nach Deutschland eingeschleust zu haben. Den Mitgliedern der Tätergruppe werden über 50 Schleusungen mit rund 250 Geschleusten vorgeworfen. Diese sollen vorwiegend mit Wohnmobilen, Kleinbussen oder Pkw vorgenommen worden sein.
Bei den geschleusten Personen handelt es sich überwiegend um Syrer, die bis zu 1.500,- Euro für die Straftat gezahlt haben sollen. Die Ermittler von Bundespolizei und die Staatsanwaltschaft gehen davon aus, dass die Beschuldigten die Schleusungen über die sogenannte Balkanroute gewerbsmäßig organisiert haben.Den Beschuldigten drohen mehrjährige Freiheitsstrafen.
Neben dem mutmaßlichen Anführer der Bande, nahm die Bundespolizei am Dienstag sechs weitere Personen vorläufig fest. Dabei handelt es sich um vier Männer (22, 22, 46, 54) sowie zwei Frauen (44, 45). Bei den übrigen Beschuldigten handelt es sich vorwiegend um Personen aus dem Raum Wuppertal, Solingen, Ratingen und zwei Städten im Saarland (Völklingen, Lebach). An diesen Orten wurden heute zeitgleich die Durchsuchungsbeschlüsse der Staatsanwaltschaft Wuppertal vollstreckt. Zahlreiche mutmaßliche Mitglieder der Tätergruppe gelten als gewalttätig.
Den heutigen Vollstreckungsmaßnahmen gingen intensive Fahndungs- und Ermittlungsmaßnahmen von Bundespolizei und Staatsanwaltschaft in Europa voraus. Insgesamt waren heute 200 Einsatzkräfte der Bundespolizei im Einsatz.
Die Ermittlungen dauern an.