Wuppertal Polizei verzeichnet mehr Einbrüche in Kitas und Schulen

Trotz geringer Aussicht auf große Beute werden die Einrichtungen immer wieder heimgesucht. Dafür gibt es verschiedene Gründe.

Foto: dpa

Wuppertal. Einbrüche in Kindergärten und Schulen erfreuen sich leider auch in Wuppertal einer gewissen Regelmäßigkeit. Seit Oktober 2016 bis jetzt wurde 45 Mal in Schulen und Kitas eingebrochen, wie die Polizei mitteilte. Ein leichter Anstieg sei ebenfalls zu verzeichnen. Jedoch drängt sich die Frage auf — warum eigentlich? Was gibt es in Kindergärten und Schulen zu stehlen?

Reichtümer sind in diesen Einrichtungen definitiv nicht zu erwarten. Mal ist es die Kaffee- oder Vorschusskasse, die erbeutet wird, mal auch eine Digitalkamera. 11,20 Euro waren laut Cornelia Weidenbruch, der Leiterin des Kita-Stadtbetriebs, in der Kasse, die beim letzten Einbruch in einer städtischen Kita gestohlen wurde. „Wir haben unsere Mitarbeiter bereits gebeten, nie wertvolle Gegenstände in den Eigentumsfächern zu lassen“, so Weidenbruch.

Polizeisprecherin Anja Meis hat eine Vermutung, warum diese Objekte dennoch gerne von Einbrechern heimgesucht werden: „Tatsächlich ist es so, dass Kitas und Schulen nachts und am Wochenende ja leer stehen und nicht gerade besonders gesichert werden. Oft liegen sie auch noch gut geschützt. Die Täter hier sind meistens eher jung — von daher glauben wir, dass es sich hierbei auch in gewisser Weise um Übungsobjekte handelt“, sagt Meis. Dazu komme in seltenen Fällen das schnelle Geld, etwa durch das Erbeuten einer Kamera, mehr aber auch nicht.

Das wirklich Ärgerliche daran: Was den Wert betrifft, steht das Erbeutete in keinem Verhältnis zu den Schäden vor Ort. Eine aufgebrochene Tür kostet schnell mehr als 1000 Euro — und das für eine Beute von beispielsweise 11,20 Euro. „Wir schließen die Zwischentüren in unseren Gebäuden meistens nicht mehr ab. Wenn die aufgebrochen werden, ist das einfach zu teuer“, so Cornelia Weidenbruch.

Eine weitere Folge dieser Einbrüche sei die große Verunsicherung bei den Erzieherinnen und den Kindern. „Wenn eingebrochen wird, dann werden auch Persönlichkeitsgrenzen überschritten“, so Weidenbruch. Und das mache Angst. Noch verheerender seien die Fälle, in denen sich zum Einbruch auch noch Vandalismus gesellt. „Die Kinder können nicht verstehen, warum ihre Burg kaputtgemacht oder ihr Bild mit Ketchup verschmiert wurde.“