Positive Signale aus Wuppertal
Manfred Fischedick, Vizepräsident des Wuppertal Instituts, diskutiert beim WZ—Forum über das Ende der Kohle-Verstromung.
Stichwort Energiewende - das Ende der fossilen Energieträger. Die Debatte wird meist in Bezug auf Strom geführt. Dabei geht sie darüber hinaus. Manfred Fischedick, Vizepräsident des Wuppertal Instituts, sagt, dass auch Wärme ein relevanter Faktor ist. Immerhin kamen 40 Prozent der CO2-Emissionen aus der Wärmegewinnung. Stromgewinnung hat einen Anteil von etwa 30 Prozent, Verkehr von 20.
Ein Beispiel für eine Veränderung in dem Bereich findet sich aktuell in Wuppertal - das Betriebsende des Heizkraftwerks in Elberfeld und der Betriebsstart der Fernwärmeleitung von der Müllverbrennungsanlage Korzert. Für Fischedick ein positives Signal.
Auch wenn Kohle hier einen anderen Stellenwert hat als anderswo in Deutschland, wo diese auch abgebaut wird, sieht Fischedick eine Umstellung wie hier als eine genutzte Chance. Das könne den Prozess der Energiewende unterstützen und Wuppertal ein Beispiel sein etwa für Städte im Ruhrgebiet, die Wärme zu weit größeren Anteilen aus Kohle gewönnen.
Die Verbindung von Strom und Wärme, so Fischedick, sorge für eine höhere Effizienz des Kraftwerks. Und solange Müll eben verbrannt werden müsse, und es keine Kreislaufwirtschaft gebe, sei es sinnvoll, ein bestehendes Kraftwerk zu nutzen. Auch wenn es mehr Sinn macht, die bestehenden Kreisläufe zu schließen, Müll zu vermeiden, wie Fischedick sagt. So weit seien wir aber noch nicht. Das Gute sei aber, dass etwa 50 Prozent des Mülls organischen Ursprungs sei und somit rechnerisch klimaneutral verbrannt werden könnte. Denn Pflanzen, die CO2 aufgenommen haben, geben es dann eben wieder frei.
Fischedick, der am 28. Juni in der Turbinenhalle im Kraftwerk Elberfeld, Kabelstraße 4, beim WZ-Forum mit Andreas Feicht, Vorstandsvorsitzender der WSW Energie & Wasser AG, und Rolf Volmerig, Wirtschaftsförderung, über das Ende der Kohle diskutiert, sieht aber noch mehr Handlungsbedarf in Wuppertal und generell. Aus seiner Sicht muss für eine deutlich höhere Sanierungsrate gesorgt werden. Bisher liege die bei einem Prozent. „Energiepolitisch brauchen wir eine Quote von zwei bis drei Prozent, jährlich“, sagt er. Das gebe es bisher nur in Bottrop, das als „Innovation City“ ausgezeichnet wurde. Auch müsse die Mobilität umgestellt werden - weg vom Auto, hin zu Fuß- und Radverkehr.
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Donnerstag · 28. Juni 2018 · 18:45 Uhr
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