Post-Umbau geht weiter: Die letzten Filialen weichen

Bis 2011 sollen auch in Ronsdorf, Oberbarmen und am Kleeblatt die alten Postämter durch Partnerfilialen ersetzt sein.

Wuppertal. Der klassische Postschalter ist ein Auslaufmodell. Seit am Montag die Cronenberger Post geschlossen wurde, sind auch in Wuppertal gerade mal noch drei Filialen geblieben, die von dem Konzern selbst betrieben werden. Alle anderen wurden zu Einzelhändlern ausgelagert. Inzwischen existieren in Wuppertal sogar mehr der sogenannten Partnerfilialen, als es ursprünglich Postfilialen gab. Allein in diesem Jahr wurden oder werden sieben neue Anlaufstellen eröffnet. "So gut war die Versorgung mit Postdienstleistungen in Wuppertal noch nie", sagt Post-Sprecher Dieter Pietruck, der auch ankündigt, dass die Entwicklung weiter gehen werde: "Bis 2011 werden auch die restlichen Filialen umgewandelt."

Das löst nicht nur Begeisterung aus. Vor allem die Menschen in der Südstadt erschreckt das, sie sahen ihre Hauptpost am Kleeblatt als unantastbar an: "Damit hätte ich nicht gerechnet. Man hatte uns gesagt, das sei ein ,ausstrahlender Stützpunkt’ des Konzerns", sagt Hans Jürgen Vitenius, der als Bezirksbürgermeister schon einmal gegen die Schließungspläne gekämpft hatte. Er sieht keine Alternative für den Standort: "Da sind meist fünf Schalter gleichzeitig ausgelastet wie soll das ein kleines Geschäft schaffen?" Vitenius will auch diesmal Widerstand leisten - über die Stadtvertretung, den Oberbürgermeister und Bundestagsabgeordnete.

Auch Ralph Hagemeyer vom Bürgerverein Südstadt ist skeptisch: "Ich wüsste keinen Einzelhändler in der Nähe, der ausreichend Parkplätze hat", sagt er. Außerdem fürchtet er, dass in Zukunft die Postbank-Geschäfte nicht mehr vor Ort erledigt werden könnten. Damit könnte er sogar recht haben. Denn nur ein Teil der Partnerfilialen bietet auch Bankgeschäfte an - und wie der Ersatz am Kleeblatt aussehen wird, ist noch offen. Sicher sei aber, so Post-Sprecher Pietruck, dass es einen Ersatz geben wird. Auch einen, bei dem die Kunden ihre Pakete abholen können.

Pietruck ist die Klagen im Vorfeld der Umstruktierungen leid. "Die Partnerfilialen sind ein Erfolgsmodell", sagt er. Vor allem die Öffnungszeiten hätten sich extrem verbessert: Gegenüber dem Start des Projekts vor 18 Jahren um etwa 140 Prozent. Beispiel Cronenberg: Dort öffnet die Partnerfiliale zehn Stunden länger pro Woche als das Postamt. Beispiel Westerkotter Straße: Dort kann man bald von 6 bis 24 Uhr Pakete aufgeben oder Briefmarken kaufen.