Dreck und Schimmel: Gravierende Mängel in Imbissbuden

Kontrolleure beanstanden 79 von 121 untersuchten Imbussbuden. Fünf wurden geschlossen.

Wuppertal. Schmuddel-Döner, dreckige Imbissbuden und hygienische Mängel: So manchem ist angesichts solcher Meldungen bereits der Appetit vergangen. Und auch in Wuppertal ist es um die Sauberkeit in Pommes-, Pizza- und Döner-Buden offenbar nicht gut bestellt. Wie das Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt auf Nachfrage der WZ mitteilt, sind in diesem Jahr in 79 von 121 kontrollierten Wuppertaler Imbiss-Betrieben gravierende hygienische Mängel festgestellt worden.

Fünf Imbissbuden mussten sogar geschlossen werden - "weil dort Zustände herrschten, die dem Verbraucher nicht mehr zuzumuten waren", sagt Bernd Kirberg, der in Wuppertal für die Lebensmittelüberwachung zuständig ist. Immerhin: "Gammelfleisch gab es nicht", sagt Kirberg. Meist fanden die Lebensmittelkontrolleure zwischen Bratwürsten und Döner-Spießen Schmutz an den Arbeitsgeräten, zum Teil auch Schimmel in den Kühlschränken. "Und oft bleibt es dann nicht bei einem Mangel", sagt Kirberg.

355 angemeldete Imbiss-Betriebe gibt es im Stadtgebiet. Je nach "Risikobeurteilung" werden sie regelmäßig von den Kontrolleuren besucht, mindestens einmal in Jahr. Wenn gravierende Mängel gefunden werden - wie es bisher bei zwei Dritteln der kontrollierten Wuppertaler Betriebe der Fall war -, wird eine Generalreinigung angeordnet und ein Bußgeld, im Wiederholungsfall rund 1000 Euro, verhängt. Am nächsten Morgen wird dann wieder kontrolliert, ob alle Mängel behoben worden sind.

Nur in den schlimmsten Fällen wird eine Schließung, die mehrere Tage dauert, angeordnet. Bei den fünf Betrieben, denen eine "Zwangspause" verordnet wurde, handelt es sich um einen Döner-Imbiss, einen Grillstand, eine Pizza- und zwei China-Imbissbuden. Die Namen der Schmuddel-Imbissbuden darf das Lebensmittelüberwachungsamt nicht mitteilen - "zum Schutz der Gewerbetreibenden".

Aber kann man bei so einer überdurchschnittlich hohen Zahl an Beanstandungen überhaupt noch guten Gewissens in die Wuppertaler Imbissbuden gehen - oder muss man in Kauf nehmen, dass es in den meisten davon unhygienisch zugeht? "Wenn der Imbiss nach einer Kontrolle geöffnet ist, kann man davon ausgehen, dass alles in Ordnung ist", sagt Lebensmittelkontrolleur Kirberg. Er selbst, fügt er hinzu, gehe aber nur in ausgewählte Imbissbuden.