Premiere machte große Freude
Die evangelischen Gemeinden Haßlinghausen, Herzkamp und Silschede feierten ihr erstes gemeinsames Fest.
Haßlinghausen. Das erste gemeinsame Fest der evangelischen Gemeinden Haßlinghausen, Herzkamp und Silschede begann mit einem Gottesdienst in der Kirche Haßlinghausen, bei der Pfarrer Thomas Bracht sich in seiner Predigt der Kraft des Gebetes gewidmet hatte. Und sollte eine der Fürbitten dem Wetter gegolten haben, so wurden diese Wünsche mehr als erfüllt. Vom strahlend blauen Himmel schien die Sonne zwar warm, aber nicht so heiß, dass sie alle Aktivitäten gelähmt hätte.
Während die von einer Presbyterin gebackenen Reibekuchen und nebenan knusprige Bratwürste auf dem Rost brutzelten und mit großem Appetit verzehrt wurden, spielte der gemeindliche Posaunenchor mit Pastor Thomas Bracht an der Trompete unter der Leitung von Oliver Nicolai im Schatten sakrale Weisen als dezente Tafelmusik.
Da ging es beim umfangreichen Kinderprogramm schon weitaus ausgelassener zu. Besondere Aufmerksamkeit erregte da ein garantiert umweltfreundliches Raketenprogramm. An einem Stand wurden aus Papprohren und aufgeklebtem „Papier-Tuning“ unter fachlicher Anleitung die windschlüpfrigen Flugkörper gebastelt und dann zu den beiden Abschussrampen gebracht. Die wurden angetrieben von zwei zweckentfremdeten, bei frühsommerlichen Temperaturen ohnehin nutzlosen Wärmflaschen, die mit einem Luftschlauch mit der „Rampe“ verbunden waren. Von zwei Stühlen sprangen nun die Mitglieder der Bodentruppen auf die mit Luft gefüllten Wärmflaschen und bewirkten, dass die Raketen bei ihrem steilen Flug in den Himmel nur knapp die Erdumlaufbahn verfehlten.
Auch der mittels Bobbycar, Laufrad oder an Seilen befestigten Laufklötzen zu bewältigende Parcours hatte es in sich und war für die Jüngsten ein echter Hit. Ebenso wie das eingefriedete „Floor-Hockey-Feld“ wo mit leichten Schlägern einem porösen Plastikball nachgejagt wurde. Dass der prächtigen Hüpfburg kurz die Luft ausging, wurde von „Hüpffloh“-Chef Markus Wissemann schnellsten repariert, und auch dort konnten die Jüngsten ihrem Bewegungsdrang wieder freien Lauf lassen.
Haßlinghausens Gemeindepfarrer Michael Hayungs konnte zufrieden über das Gelände hinter der Kirche am neuen Martin-Luther-Haus schauen und sehen, dass das von ihm und seinen Helfern organisierte Programm zum Gemeindefest besten Anklang fand. Er selbst leitete drei jeweils sechsköpfige Gruppen, die den Turm des Gotteshauses besteigen durften, das Haßlinghausen wie kein anderes Gebäude prägt. „Für mehr als sechs Interessenten ist es im Turm zu eng“, erklärte der sportliche Geistliche. Bewegung macht hungrig, und dagegen half ein vom Frauenabendkreis der Gemeinde liebevoll bereitetes Kuchen- und Tortenbüffet.
Neben dem Bläserchor, gebildet aus den Amateurmusikern der drei Gemeinden Haßlinghausen, Herzkamp und Silschede und dirigiert von dem Hornisten des Wuppertaler Sinfonieorchesters, Oliver Nicolai, geleiteten Blasorchesters, trat auch „HarmoniEN“ auf. Ein aus mehr als 30 Mitgliedern bestehender gemischter weltlicher Chor unter der Leitung von Ernst Nölle, der weit über die Grenzen Südwestfalens durch seine Vielseitigkeit besticht. „Wir singen Kirchenmusik ebenso wie populäre Klänge. Unser Ziel ist es, den Menschen Freude zu bereiten“, beschreibt Ernst Nölle die Motivation seiner stimmgewaltigen Vokalisten. Ein Motto, das auch den Charakter des gesamten Gemeindefestes bestens getroffen hat.