Wuppertal Primark-Gebäude ist voll im Zeitplan

Symbolische Grundsteinlegung am Döppersberg für die Bebauung der Geschäftsbrücke.

Foto: Stefan Fries

Wuppertal. Aus dem Blickwinkel des irischen Investors Signature Capital könnte es auf der Großbaustelle Döppersberg kaum besser laufen. Ende November wird der Rohbau des fünfstöckigen Gebäudes fertiggestellt sein, in dem der Textil-Discounter Primark ab 2018 seine Waren auf drei Stockwerken anbieten wird. „Wir sind voll im Zeitplan. Es gibt keine Notwendigkeit, Maßnahmen zu beschleunigen“, sagte Timo Herzberg, Geschäftsführer von Signature Capital Deutschland, am Mittwoch.

Ein Indiz dafür, dass es für den Investor nach Plan läuft, war die Anwesenheit der irischen Gründer von Signature Capital, Ciaran McNamara und Enda Woods, bei einer symbolischen Grundsteinlegung für eine kleine Ladenstraße auf der Geschäftsbrücke über die B 7. Auch die beidseitige Bebauung der Ladenstraße sowie den Umbau des Köbo-Hauses hat Signature Capital übernommen. Das Kernstück des Bauvorhabens ist allerdings das Geschäftsgebäude, wo der Ankermieter Primark ab Sommer 2017 einziehen wird, um sich dort einzurichten und ab 2018 auf einer Verkaufsfläche von 4 500 Quadratmetern Textilien anzubieten.

Enda Woods dankte der Stadt Wuppertal für die gute Zusammenarbeit in den vergangenen Monaten. Im Januar 2015 war der Vertrag mit der Stadt Wuppertal unterzeichnet worden. Im Frühjahr 2015 begannen die Bauarbeiten, die das Herzstück des Döppersbergs geprägt haben. Bürgermeisterin Maria Schürmann (CDU) gab den Dank an die Bauherren von Signature Capital zurück und bezeichnete den Umbau des Döppersbergs als wichtigste städtebauliche Maßnahme nach dem Krieg in Wuppertal. Schürmann vergaß nicht, zu erwähnen, dass das massive Gebäude bei vielen Wuppertalern Bedenken auslöse. „Ich denke, dass diese Bedenken wegfallen, wenn die hochwertige Fassade gebaut worden ist“, sagte die Bürgermeisterin in Vertretung von Oberbürgermeister Andreas Mucke.

Rolf Volmerig, Geschäftsführer der Wuppertaler Wirtschaftsförderung, ist davon überzeugt, dass das Gesamtkonzept inklusive Bebauung der Geschäftsbrücke aufgeht. „Die Proportionen des unteren Platzes vor dem Primark-Gebäude finde ich sehr gelungen“, sagte Volmerig und entgegnete der Kritik, dieser Platz sei auf ein Mindestmaß geschrumpft, weil das Geschäftsgebäude für Primark in einer geänderten Planung um 23 Meter nach Westen rückte.

Als die Grundsteinlegung am Mittwoch um 14.30 Uhr auf dem sogenannten unteren Platz erfolgte, hatte sich ein kleiner Protestzug gegen die Ansiedlung von Primark und den Döppersberg-Umbau im Regen schon wieder aufgelöst.

„Zu teuer“, zu hässlich“, unsozial“ oder „giftig“ stand auf Transparenten. Gerd-Peter Zielezinski, Fraktionsvorsitzender der Linken, erneuerte als Teilnehmer der Demo seine Kritik an den Döppersberg-Plänen. Einem Jungen, der ihn auf sein Transparent „giftig“ ansprach, erläuterte er die Produktionsbedingungen von Billig-Textilien in Entwicklungsländern.

Während sich die Linken selbst von der Grundsteinlegung ausgeladen hatten, kritisierte der Kreisverband der Grünen, dass das neue „Wahrzeichen Wuppertals“ eine Billig-Textilkette beherberge. Das Gebäude des InvestorsSignature Capital ähnele eher einem Betonsilo als einer Garnrolle und verstelle die Sicht auf die Fassaden von Bundesbahndirektion und Hauptbahnhof, so Axel Frevert, Mitglied des Kreisvorstands der Grünen.