Handel Nicht alle freuen sich über die Primark-Eröffnung in Wuppertal

Wuppertal · Nach vielen Verzögerungen ist es soweit: Bald öffnet die Modekette Primark auch in Wuppertal ihre Pforten. Doch nicht alle blicken dieser Eröffnung zuversichtlich entgegen.

Mitte April soll der markante Primark-Bau auf dem neuen Döppersberg mit Leben gefüllt werden.

Foto: Fischer, Andreas (f22)

Der Termin steht fest. Zumindest findet er sich schwarz auf weiß in der offiziellen Pressemeldung von Primark: Am 16. April will der Textildiscounter um 10 Uhr seine Pforten für kauffreudige Modeliebhaber öffnen. Dazu gibt es „großartige Unterhaltung“ wie eine Fotokabine und Musik vom DJ. Die Kunden bekommen auf insgesamt 3200 Quadratmetern Mode und Accessoires angeboten, außerdem Beauty-Produkte und Heimartikel.

Das Design und auch der Aufbau des Stores basieren auf Primarks aktuellem Einzelhandelskonzept. Investor ist das Unternehmen Signature Capital. Es ist die 29. Niederlassung in Deutschland. Das Geschäft soll über 24 Registrierkassen, einschließlich Rückgabe und Umtausch, verfügen. Für die Kunden stehen insgesamt 38 Umkleidekabinen bereit. Darüber hinaus wirbt das Unternehmen mit einem gratis W-Lan-Zugang und „zwei Sitzecken mit Ladestationen für ein angenehmes und komfortables Einkaufserlebnis“. Für die Neueröffnung werden rund 200 Mitarbeiter gesucht. Sie sollen sich im eigens eingerichteten „Back of House“ mit sogenanntem „Recharge Café“ wie zu Hause fühlen.

„Was lange währt, das wird am Ende gut“, sagt Baudezernent Frank Meyer. Damit meint er zum einen die immer wieder verschobene Eröffnung und Fertigstellung des Gebäudes am Döppersberg. Denn ursprünglich war seitens der irischen Modekette von einer Eröffnung im Sommer 2018 am neuen Standort Wuppertal die Rede. Zum anderen spielt Baudezernent Meyer aber auch darauf an, dass die Modekette im Investorenkubus zwar ihre Ware auf besagten 3200 Quadratmetern anbieten wird, doch auch hier war ursprünglich von einer ganz anderen Hausnummer die Rede, und zwar von rund 30 Prozent mehr. Denn zuerst sollte es eine rund 4500 Quadratmeter große Fläche mit drei Verkaufsetagen werden.

Baudezernent sieht Termin mit Zuversicht entgegen

Ein Unternehmenssprecher äußerte sich am Mittwoch auf Anfrage der WZ dazu: „Planungsprojekte dieser Größenordnung sind häufig mit Verzögerungen und Anpassungen verbunden. Obwohl ursprünglich ein größerer Store geplant war, haben wir entschieden, dass die optimale Fläche für die Käufer am Döppersberg etwas kleiner ist. Dies beeinträchtigt weder das Einkaufserlebnis für die Kunden noch die Auswahl der ihnen zur Verfügung stehenden Produkte.“

So locker sah man es bei der Stadt aber nicht. „Es war ein langer Weg bis hin zur Eröffnung. Dass sie sich verschiebt, hatten wir damals nur zufällig erfahren“, blickt Frank Meyer noch einmal zurück. „Doch die Fertigstellung und die Eröffnung werden den Döppersberg stärken und beleben. Wir sehen dem Termin mit Zuversicht entgegen.“ Was zukünftig auf der dritten Etage passieren werde, das sei auch der Stadt nicht ganz klar. „Bislang ist wohl nur die Rede davon, dass sie als Lagerfläche genutzt wird.“

Zuversichtlich sind nicht alle. Dass Primark im April nach der langen Wartezeit nun endlich eröffnet, lässt Bezirksbürgermeister Hans-Jürgen Vitenius kalt. „Wir haben zu lange darauf gewartet. Bei mir macht sich keine neue Begeisterung für den Eröffnungstag breit, wenn er denn nun stattfindet.“