Handel Bei Primark am Döppersberg füllen sich die Regale
Wuppertal · In wenigen Tagen eröffnet das Textilunternehmen am Wuppertaler Döppersberg. Auch wenn das Geschäft noch geschlossen ist, haben die Mitarbeiter bereits viel zu tun. Ein Besuch.
Von außen ist noch nichts zu erkennen, denn die Schaufenster sind weiterhin zugeklebt. Aber im Inneren ist das Geschäft schon so gut wie eingerichtet. Auf zwei Etagen wird es ab Dienstag, 16. April, Mode für Damen, Herren und Kinder geben, dazu Accessoires und Kosmetik. Die WZ durfte vorab einen Blick ins Gebäude werfen.
Die Räume sind hoch, es bleibt viel Luft über Kleiderständern und Regalen. Diese sind am Freitag bereits gut gefüllt: Shirts, Jacken, Taschen, Schals sind überall zu sehen. Das Mobiliar hingegen fällt kaum auf. Regale und Ständer bestehen au einem einfachen Stecksystem und können schnell umgebaut werden. Wände und Boden sind hellgrau und treten damit optisch hinter das Warenangebot zurück.
Im vorderen Bereich zum Bahnhofsplatz hin kann viel Licht durch die Fensterfronten, auch zur Seite Richtung Innenstadt lassen Fenster den Blick auf die Stadt zu – und die Schwebebahn. Im Inneren setzen Leuchtschriften Akzente. Und unzählige Spots von der Decke tauchen die Waren in warmes Licht. Viele weiße Kleiderpuppen stehen zwischen den Regalen – beim WZ-Besuch noch unbekleidet.
Dazwischen stehen überall Mitarbeiterinnen an Kartons und holen weitere Kleidungsstücke hervor, die sie direkt aufhängen. Ein Unternehmenssprecher erklärt: „Die Kleidung wird am Produktionsort so verpackt, dass man sie sofort einräumen kann.“ Er zieht eine kurze Hose aus einem Karton, der laut Etikett aus China kommt. Das Kleidungsstück ist bereits an einem Klemmbügel befestigt, auch ein Preisschild ist schon dabei. „Bei uns ist alles auf Effektivität getrimmt“ erläutert er. Deshalb seien auch die Rolltreppen breiter und etwas schneller, als man es gewohnt ist.
Rund 9000 Kartons unterschiedlicher Größe haben die Mitarbeiter seit Montag ausgepackt, schätzt Store Manager Klaus Clewes. Etwa 500 fehlen noch. „Wir haben das alles gut hingekriegt“, stellt er fest. „Aber das musste auch bis ins Detail geplant werden.“ Noch am Freitag, spätestens Samstag sollen alle Waren ausgepackt sein, dann soll der „Feinschliff“ folgen wie das Anziehen der Kleiderpuppen, Bestücken der Werbeschilder und die Gestaltung der Schaufenster.
Hinweise zur Produktion an den Wänden
Auf jeder Etage gibt es einen Umkleidebereich, zusammen 38 Kabinen mit je zwei Spiegeln und einer Sitzbank. Zwei Kabinen für Rollstuhlfahrer gehören dazu. Bezahlt wird in zentralen Kassenbereichen. Man steht in einer Schlange an und wird zur jeweils freien Kasse gerufen. „Man steht also nie in der falschen Schlange“, betont der Sprecher. Für erschöpfte Shopper und Shopping-Begleiter gibt es pro Etage eine Sitzecke mit Ladestationen. W-Lan gebe es ohnehin überall, versichert der Sprecher.
Auf Kritik und Fragen zur Produktion und zu Arbeitsbedingungen in den Herstellerländern antwortet Primark auch im Geschäft: Auf großen Plakaten an Wänden und Säulen versichert das Unternehmen, dass es sich für umweltfreundliche Produktion und gute Arbeitsbedingungen einsetzt. „Das kann man alles auf unserer Homepage nachlesen, wir haben die Lieferkette transparent gemacht“, betont der Sprecher. Sie hätten gemerkt, dass die Information im Internet nicht reiche, deshalb gingen sie mit der Information im Geschäft noch mehr auf den Kunden zu. Er verweist auch auf die Kollektion von Damen-Pyjamas, Jeans und Bettwäsche, deren Baumwolle von speziell geschulten Farmerinnen in Indien nachhaltig produziert werde.
Die WZ darf auch in den Personalbereich schauen - die große Teeküche, hell und farbig ausgestattet, Büros mit knallfarbenen Akzenten und beeindruckender Aussicht über die Stadt sowie die zahlreichen „Schwarzen Bretter“, die petrolblau mit bunten Rahmen gestaltet sind. An den Wänden motivieren Sprüche wie „Großartige Kundenzufriedenheit beginnt mit einem Lächeln“. Das können sie ab Dienstag beweisen.