Prinzenfrühstück mit Gänsehaut
August-Faßbender-Gedächtnisorden für Martin und Sylvia Hagedorn.
Dass sich bei einer Karnevalsveranstaltung Gänsehaut ausbreitet, ist wohl eher die Seltenheit. Doch am Rosenmontag sorgten Martin Hagedorn (78) und seine Frau Sylvia (74) als neue Träger des August-Faßbender-Gedächtnisordens für eine solche Stimmung in der Hako-Arena, als er als „Nessum dorma“, die hinreißende Arie aus Puccinis „Turandot“ anstimmte. Die Auszeichnung, die die von Präsident Stephan Grell angeführten Weinberger Funken für besondere Verdienste im heimischen Karneval verleihen, geht stets einher mit dem traditionellen Prinzenfrühstück.
Der vorjährige Ordensträger Carsten Gerhardt, Vorsitzender der Wuppertal Bewegung, hielt die Laudatio auf das Ehepaar. Er verriet, dass Sylvia Hagedorn alljährlich zu Weiberfastnacht die Möhnen beim Sturm auf das Rathaus anführt und dem OB ein paar gereimte, aber ernste Worte ins Stammbuch schreibt. Sie ist Präsidentin der Großen Wuppertaler Damen KaGe, und weil ihr Mann da nicht nachstehen konnte, wurde er erst Geschäftsführer und später auch Präsident der Rheinisch-Bergischen Karnevalsgesellschaften. Und neben „Nessum dorma“ beherrschte er zu voluminöseren Zeiten auch den Schlager „Wenn meine Frau sagt is’ was, dann ess ich was.“
Vergangenheit, denn beide halten sich durch Ski- und Radfahren, Schwimmen sowie Motorradausflüge fit. Deshalb zeigen sie auch seit rund 40 Jahren bei längeren Prunksitzungen keine Ermüdungserscheinungen.
Neben Stephan Grell, die die Veranstaltung moderierte, gehörte das Prinzenpaar Ute II. und Burkhard II. zu den Gratulanten. Seine Tollität hatte allerdings auch ein paar mahnende Worte an sein Volk zu richten, als er vom Rosensonntagszug sprach. „Da höre ich immer die Rufe nach Kamelle, und dabei stehen die Menschen am Rand des Zuges praktisch in den Süßigkeiten, zeigen aber gar keine Lust, sie aufzuheben.“ Ein ernster Ton in einer fröhlichen Ordensverleihung der Weinberger Funken, deren Motto ist: „Es gibt nichts Schöneres im Leben, als anderen Menschen Freude zu geben.“ Wie die Resonanz zeigte, ist das auch diesmal gelungen.