Procol Harum: Band-Revival mit Bausch-Tänzern und Sinfonikern
Am 5. und 6. April steht die Kult-Band Procol Harum in der Stadthalle mit den Sinfonikern und Pina-Bausch-Tänzern auf der Bühne. Maßgeblich dafür verantwortlich war ein Procol-Harum-Fan aus Wuppertal.
Wuppertal. Stars, Hits, Popmusik „für junge Leute heute“ hatte Konzertveranstalter Karl Buchmann für den 11. September 1966 versprochen — zu Gast auf der Bühne im Wuppertaler Thalia-Theater waren damals: Gary Andrews, Drafi Deutscher, Graham Bonney und andere. Damals begannen Tanz- und Konzertveranstaltungen noch gesittet um 15 Uhr. Mit dabei war auch ein junger Musiker mit seiner Band: der Brite Gary Brooker mit den Paramounts. Nur wenige Monate später führte Brooker die internationalen Charts an. Mit seiner neuen Band Procol Harum hatte er den Song „A whiter shade of pale“ und damit Rockgeschichte geschrieben.
Am 5. und 6. April soll es nach 47 Jahren wieder soweit sein: Gary Brooker steht in Wuppertal auf der Bühne, diesmal mit Procol Harum. Zwei Konzerte soll es geben, am Freitag und Samstag spielt Brooker mit seien Bandkollegen Josh Phillips, Geoff Dunn, Matt Pegg und Geoff Whitehorn in der Historischen Stadthalle. Gleichzeitig soll an dem Wochenende im Live Club Barmen ein Fantreffen mit großer Party stattfinden.
Weit hat es die Band in der Zwischenzeit gebracht, war gerade für die Aufnahme in die Rock-and-Roll-Hall-of-Fame nominiert. Und „A whiter shade of pale“ ist der meist gespielte Radio-Song weltweit. „Den Song fand damals jeder super — und heute lassen sich Menschen dazu beerdigen“, sagt Michael Ackermann. Der 62-jährige Wuppertaler ist Procol-Harum-Fan der ersten Stunde. Ihm ist es maßgeblich zu verdanken, dass seine Lieblingsband am Wochenende in der Stadthalle auftritt.
Im Londoner Barbican-Center hatte Ackermann die Band zusammen mit einem Sinfonieorchester gesehen und gedacht: „Das müsste es in Wuppertal geben.“ Zehn Jahre Arbeit und Vorbereitungszeit sowie Telefonate mit befreundeten Fanclubs und Gary Brooker selber hat es gekostet — aber jetzt ist es so weit: Die britische Band wird mit dem Wuppertaler Sinfonieorchester, der Kantorei Barmen-Gemarke sowie den vier Tänzern Jo Ann Andicott, Benedict Billiet, Safet Mistele und Alex Sarakasidis vom Pina-Bausch-Theater auf der Bühne stehen.
Fans aus 21 Ländern — darunter Neuseeland, Brasilien und der Oman — hätten sich für die Show und das Fantreffen angekündigt, sagt Ackermann. „Darunter sind einige, die wirklich sehr gute Musiker sind.“ 35 Fans werden schon eine Woche vorher im einem Tonstudio proben und dann beim Fantreffen Cover-Versionen der großen Hits von Procol Harum spielen. Vor prominentem Publikum: Auch die Band wird beim Treffen erwartet.