Profimusiker erklären Gesamtschülern die Tuba
Die Orchesterklassen an der Pina-Bausch-Schule durften sich über den Besuch des Melton-Tuba-Quartetts freuen.
Vohwinkel. Sie kommt einem nicht gerade als Trendinstrument in den Sinn. Gegen die Attraktivität von Gitarre, Keyboard oder Schlagzeug scheint die Tuba auf den ersten Blick eher schlechte Karten zu haben. Doch der Eindruck täuscht. Das wuchtige Instrument hat bei jungen Menschen in den vergangenen Jahren einige Punkte auf der Beliebtheitsskala wettgemacht. Das liegt sicher auch an Charterfolgen von zeitgemäß klingenden Bands wie La Brass Banda, durch die Blechbläser grundsätzlich wieder als „cool“ gelten.
Heiko Triebner
Auch beim Austausch junger Nachwuchsmusiker der Pina-Bausch-Gesamtschule Vohwinkel mit dem prominent besetzten Melton-Tuba-Quartett war diese Begeisterung spürbar. Die Profis zeigten den Schülern, was mit dem Instrument alles möglich ist und gaben ihnen im Rahmen eines Workshops viele Tipps. Das kam bei den Orchesterklassen fünf bis sieben sehr gut an. Sogar Autogramme der spielfreudigen Interpreten waren gefragt. Natürlich wurde auch gemeinsam musiziert.
„Wir haben bei der Tuba im Moment keine Nachwuchssorgen“, sagt Hartmut Müller vom Melton-Quartett. Er ist auch Mitglied des Sinfonieorchesters Wuppertal und freut sich über das Interesse. „Die Tuba tut Körper und Seele gut“, ergänzt sein Kollege Heiko Triebner, der extra aus Bamberg angereist war. Er zeigte den Schülern die richtige Atmung und Technik. Schließlich macht auch bei den Blechblasinstrumenten Übung den Meister.
Die elfjährige Viktoria spielt bereits seit zwei Jahren das mit der Tuba verwandte Euphonium. „Das macht großen Spaß, gerade weil das nicht jeder kann“, erzählt sie. Ihre Mitschülerin Emelie ist erst seit drei Jahren dabei und musste sich zunächst an das Gewicht ihres Instruments gewöhnen. „Mittlerweile geht das aber“, sagt die Zehnjährige. Sie will auf jeden Fall weitermachen. Zur Belohnung für ihren Einsatz dürfen die Schüler morgen das vierte Konzert der Wuppertaler Sinfoniker besuchen. „Das ist für sie eine zusätzliche Motivation“, sagt Musiklehrer Georg Frericks. Zusammen mit seinem Kollegen Manfred Dahlhaus ist er für das Orchesterprojekt an der Gesamtschule verantwortlich. Der Unterricht in der fünften und sechsten Klasse ist verpflichtend. Anschließend können die Kinder und Jugendlichen freiwillig weitermachen.
Jörg Merbecks, Schulleiter der Pina-Bausch-Gesamtschule über den Nutzen von Musikprojekten
Insgesamt nehmen derzeit 90 Schüler an der Orchesterausbildung teil. Zum Unterricht gehören auch Austauschprojekte und Konzertreisen. Mittlerweile wurde zudem ein Elternorchester gegründet. Schulleiter Jörg Merbecks verweist darauf, dass eine musikalische Betätigung nachweislich positive Effekte auf den sonstigen Lernerfolg habe. „Außerdem ist es schön, wenn wir uns durch solche Themen weiter nach außen öffnen können“, sagt Merbecks.
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