Wuppertal - 39-Jähriger steht wegen räuberischer Erpressung vor Gericht Prozess: Bettler bricht Passant die Nase

Der Mann muss sich nun wegen räuberischer Erpressung vor Gericht verantworten.

Seit Freitag steht ein 39-Jährigen wegen versuchter schwerer räuberischer Erpressung vor dem Landgericht.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Wuppertal. Erst soll er nur versucht haben zu schnorren, dann soll er brutal geworden sein: Seit Freitag steht ein 39-Jährigen wegen versuchter schwerer räuberischer Erpressung vor dem Landgericht.

Laut Anklage sprach er am 17. Februar an der Schwebebahnstation Döppersberg einen 51-Jährigen auf Zigaretten an. Als er keine bekam, soll er den Mann beschimpft und so getreten haben, dass dieser zu Boden fiel. Dann fiel dem 51-Jährigen das Messer in der Hand seines Angreifers auf. Der soll dann „Portemonnaie, Portemonnaie!“ gefordert haben. Als er auch das nicht erhielt, soll er dem Mann mit der Faust ins Gesicht geschlagen und ihn getreten haben. Erst ein weiterer Passant konnte ihn stoppen. Der 51-Jährige hatte die Nase gebrochen und Prellungen.

Vor Gericht sagte der Angeklagte zu den Vorwürfen nichts, gab aber über sein Leben Auskunft. Er hat nach der Sonderschule nur vereinzelt Jobs, lebte lange bei seinen Eltern, zuletzt auf der Straße. Er erhält keine Unterstützung, sondern bettelt und schnorrt. Seit etwa zehn Jahren trinke er und er rauche Heroin. Manchmal könne er nicht schlafen, weil er Stimmen höre.

Dass er süchtig ist, ist ihm bewusst. „Wenn ich keinen Alkohol kriege, werde ich aggressiv“, weiß er. Einmal habe er eine Entgiftung gemacht, aber danach sofort wieder mit Trinken begonnen. Auch jetzt wäre er zu einer Therapie bereit: „Kann man machen.“ Aber er werde danach wieder Alkohol und Drogen konsumieren: „Ich fühle mich gut so.“

Für den Prozess sind noch drei weitere Tage vorgesehen, ein Urteil ist für den 1. September geplant.