Prozess um Haschplantage in Kfz-Werkstatthalle
Zwei Männer stehen wegen Drogenanbaus vor Gericht.
Gestern begann vor dem Landgericht der Prozess gegen zwei Männer, die in einer Kfz-Werkstatthalle in Barmen eine Cannabis-Plantage betrieben haben sollen.
Die Polizei entdeckte die Pflanzen bei einer Durchsuchung im vergangenen November. Schon seit längerem hatten die Ermittler die beiden Männer, heute 41 und 59 Jahre alt, im Verdacht, dass sie illegal Drogen anbauen. Bei der Durchsuchung in mehreren Objekten waren mehr als 60 Beamte von Polizei und Staatsanwaltschaft unterwegs.
In der ehemaligen Werks-halle am Hohenstein entdeckten sie die professionell betriebene Cannabis-Plantage auf rund 100 Quadratmetern. Sie fanden mehr als 400 Pflanzen in unterschiedlichen Wachstumsphasen sowie 74 getrocknete Pflanzen. Darüber hinaus stellten sie professionelle Ausrüstung zum Anbau und Bargeld sicher.
Insgesamt sollen die Pflanzen ein Trockengewicht von mindestens sechs Kilogramm gehabt haben. Hätten die Pflanzen weiterwachsen dürfen, so hätten die illegalen Cannabis-Farmer mit einer Ernte von mindesten zwölf Kilo Blätter und 20 Kilo Blüten rechnen können — jeweils mit einem Wirkstoffgehalt von 10 bis 15 Prozent THC.
Die Anklage geht davon aus, dass die Männer die Plantage schon länger betrieben. Sie sollen im März 2016 etwa 100 Cannabispflanzen angebaut, diese etwa Mitte Juli 2016 geerntet und getrocknet haben. Dabei sollen sie insgesamt zwei Kilo Marihuana aus reinem Blütenmaterial mit einem Mindestwirkstoffgehalt von zehn Prozent THC gewonnen haben. Das sollen sie für mindestens sechs Euro pro Gramm verkauft haben.
Als die Ermittler die Plantage in der Werkstatthalle entdeckten, versuchte der jüngere Verdächtige noch, über das Dach zu fliehen. Doch die Beamten konnten das verhindern. Seinen mutmaßlichen Mittäter konnten sie in seiner Wohnung festnehmen.
Für den Prozess sind insgesamt drei Verhandlungstage angesetzt, das Urteil ist für den 11. April geplant. kati