Kolumne Aras kommen zunächst in Quarantäne

Wuppertal · Die ersten Vögel für „Aralandia“ treffen ein – und müssen erst einmal gründlich untersucht werden.

Lisa Grund, Zootierärztin

Foto: Zoo Wuppertal

Die Vorbereitungen für unsere neue Papageien-Anlage „Aralandia“ laufen auf Hochtouren, aus ganz Europa treffen die ersten der großen blauen Hyazinth-Aras bei uns ein. Ihre ersten Wochen verbringen die Tiere noch in Quarantäneräumen und stehen unter besonders intensiver Beobachtung.

Der nie ganz vermeidbare Stress während eines Transports kann schlummernde Infektionen wecken und Krankheiten ausbrechen lassen, die ansonsten unentdeckt geblieben wären. Wenn sich die Tiere gut eingelebt haben, steht eine gründliche tierärztliche Untersuchung an.

Einen Ara so festzuhalten, dass er untersucht werden, aber sich selbst und andere nicht mit seinem kräftigen Schnabel verletzen kann, ist gar nicht so einfach und will gelernt sein.

Dann wird untersucht: Ist das Gefieder sauber, kräftig blau gefärbt und gleichmäßig anliegend? Sind die Augen klar und nicht verklebt? Ist der Schnabel gerade, die Zunge gut beweglich und die Schleimhäute in der Schnabelhöhle rosa und glänzend?

Auch Ohren hat so ein Papagei natürlich: wenn man die Federn hinter dem Auge vorsichtig scheitelt, kommen die überraschend großen Ohröffnungen zum Vorschein. Hier sollte kein Sekret austreten und keine Rötungen sichtbar sein. Ob ein Papagei zu dick oder zu dünn ist, kann man an den Brustmuskeln ertasten.

Besonders aufmerksam schauen wir uns auch die Füße an, denn Papageien neigen zu langwierigen Entzündungen der Fußsohle. An der rechten Halsseite haben Papageien eine große Vene, aus der sich gut eine Blutprobe entnehmen lässt. Einige Tage später kommen dann die Ergebnisse der Tests auf verschiedene Viren. Wenn alles negativ ist, heißt es dann: ab zu den Artgenossen im Zoo!