Radar-Falle an der Wettiner Straße: Verfahren eingestellt
Autofahrer sieht sich an der Wettiner Straße bestätigt — Stadt weist Kritik erneut zurück.
Wuppertal. Der Einsatz städtischer Radarwagen an der Wettiner Straße ist umstritten: Wie berichtet, kritisierten Autofahrer im Frühjahr den Umstand, dass selbst im stark beschädigten Teil der Straße eine Tempo-30-Zone überwacht wird, anstatt die Lage durch eine zügige Reparatur nach dem Winter zu entschärfen. „Hier geht es nicht um Verkehrssicherheit, sondern um Geld und eine Einnahmequelle der Stadt“, hieß es seinerzeit von zwei Fahrern, die sich über die Blitzer-Einsätze beschwerten. Die Stadt wiederum wies den Vorwurf auf WZ-Nachfrage zurück — und der Streit geht jetzt weiter.
„Ich habe nicht bezahlt, sondern die Sache meinem Anwalt übergeben“, berichtet einer der Fahrer in einem Schreiben an die WZ und mit Blick auf 25 Euro, die er zahlen sollte. „Die Stadt Wuppertal hat daraufhin das Verfahren sofort eingestellt. Ich halte es für erwiesen, dass hier zu Unrecht geblitzt wurde, insbesondere, dass der Standort in dieser Form nicht genehmigt war.“
Dem wiederum widerspricht die Stadt auf Nachfrage der WZ. „Das Verfahren wurde tatsächlich eingestellt“, bestätigt Stadtsprecherin Martina Eckermann. „Allerdings weder, weil dort zu Unrecht geblitzt wurde, noch weil der Standort nicht genehmigt sei.“ Bei der Einstellung handele es sich um einen Einzelfall, und der sei damit zu erklären, dass „die Bildqualität für eine einwandfreie Identifizierung nicht ausreichend war.“ Die Stadt messe dort nach wie vor, „weil die erheblichen, teilweise erst recht spät für den Autofahrer erkennbaren tiefen Straßenschäden in Verbindung mit dem ohnehin schwierigen Straßenprofil das verhängte Tempolimit bis zur Sanierung notwendig machen und Tempoüberschreitungen hier regelmäßig zu einer Gefährdung der Verkehrssicherheit — etwa durch plötzliches Ausscheren Richtung Gegenverkehr — führen.“
Um die Lage zu entschärfen, stehe eine umfassende Reparatur an — Ende September: Sie wird etwa 14 Tage in Anspruch nehmen, dann mit einer Einbahnstraßenregelung Richtung Lichtscheid verbunden sein und etwa 160.000 Euro kosten.