Radverkehr: Wuppertal als Top-Aufholer ausgezeichnet

Bei einer Umfrage des Allgemeinen Fahrradclub Deutschland (ADFC) bekam die Stadt deutlich bessere Noten als 2012.

Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. Wuppertal hat als Fahrradstadt aufgeholt. Bei der Umfrage des ADFC zum Radfahrerklima gaben die Teilnehmer Wuppertal so gute Noten, dass die Stadt vom letzten Platz 38 der Großstädte im Jahr 2012 auf Platz 32 aufstieg. Diese Verbesserung brachte der Wuppertal den Preis als „Top-Aufholer“ein. Fahrradbeauftragter Rainer Widmann nahm gestern die Urkunde in Berlin entgegen.

Wuppertal im Vergleich. Die vollständige Studie gibt es im Netz unter http://www.adfc.de/files/2/35/499/553/ADFC-Fahrradklima-Test_2014_Ergebnistabelle_gesamt.pdf

Foto: ADFC

„Als ich die Einladung erhielt, glaubte ich zunächst, dass sich jemand einen Scherz erlaubt hat“, erinnert sich Widmann. Denn seit es den Radklimatest gibt, lag Wuppertal auf den letzten drei Plätzen. Als er aber verstand, wofür der Preis verliehen wird, war er umso erfreuter: Damit habe sich sein jahrzehntelanger Einsatz gelohnt und erfahre sogar eine bundesweite Anerkennung.

409 Personen haben bei der Umfrage des ADFC über dessen Zeitschrift und das Internet Wuppertal bewertet, in 27 Kategorien Schulnoten vergeben. Als Gesamtnote ist kam eine 4,2 heraus. Zum Vergleich: Umfragesieger Münster erhielt eine 2,5.

Die beste Bewertung, eine 2,9, hat Wuppertal beim Thema Diebstahl. Fahrraddiebe gehen wohl lieber anderswo klauen. Auch die Fahrradmitnahme in Bus und Bahn bekam mit einer 3,3 eine gute Bewertung.

Schlechte Noten gab es beim Thema Baustellen. In Wuppertal würden Radfahrer eher gezwungen abzusteigen, als dass sie sicher um das Hindernis herumgeführt würden. Auch die Ampelschaltungen ernteten mit einer 4,9 eine schlechte Note. Eine vergleichsweise gute Note gab es dafür, was zuletzt in der Stadt für den Radverkehr getan wurde: eine 3,2. Die gute Wertung trug mit zur Auszeichnung bei.

Auch die Kreisverband Wuppertal/Solingen des ADFC freut sich über die Würdigung. Das Klima für Radfahrer habe sich verändert. Zu dem guten Eindruck habe die Nordbahntrasse beigetragen, aber auch Verbesserungen wie unter anderem die Öffnung von Einbahnstraßen in Gegenrichtung für Radler und das Anlegen von Fahrradstreifen.

Doch der Verband verweist auch auf noch offene Wünsche: So gebe es keinen Etat für den Radverkehr, die vorgeschlagenen 20.000 Euro habe die Politik abgelehnt. Der Vorsitzende Klaus Lang fordert die Stadt auf, sich auch abseits der Trasse für die Radinfrastruktur einsetzen.