Randale und Brandstiftung im Gymnasium am Kothen
Gymnasium am Kothen: Randale und Brandstiftung. Der Lehrerbereich ist verraucht und verrußt. Der Schulbetrieb läuft mittlerweile weiter.
Kothen. Die guten Nachrichten zuerst: Es gab keine Verletzten, und der Schulbetrieb läuft weiter. Alles andere sorgte am gestrigen Dienstagmorgen für kurze Aufregung und langanhaltende Wut: Unbekannte haben irgendwann in der Nacht zu Dienstag am Gymnasium am Kothen — 1100 Schüler — rund 20 Fensterscheiben demoliert und dann auch noch Feuer gelegt. Betroffen ist der Gebäudeteil, in dem sich das Lehrerzimmer befindet. Von dem oder den Tätern fehlt bislang jede Spur.
Als der Hausmeister am Morgen das Gebäude an der Schluchtstraße aufschloss, bemerkte er den Rauch und alarmierte die Feuerwehr. Als die um 7 Uhr eintraf, war der Minibrand schon mangels Nahrung erloschen. Die Kripo geht davon aus, dass die Täter mit einem spitzen Gegenstand reihenweise Fenster und Türen demolierten. Eine Scheibe gab schließlich nach. Direkt dahinter befand sich ein Computerarbeitsplatz. Den zündeten die Unbekannten an.
Ein Drucker und die Vorhänge in dem von Lehrern und Schülern gleichermaßen genutzten Aufenthaltsraum fingen Feuer. Das sorgte für viel Rauch und Ruß in dem Raum und auch auf dem angrenzenden Flur. Geschätzter Schaden: mehrere tausend Euro.
Ausgerüstet mit Atemschutzgeräten sperrte die Feuerwehr den Bereich ab und brachte ein Motorgebläse in Stellung, um den Rauch aus dem Gebäude zu bekommen.
Vor dem Gymnasium reckten derweil hunderte Schüler die Hälse. Der Feuerwehreinsatz fiel genau auf den Schulbeginn. Die Hoffnungen auf schulfrei waren aber schnell zerstreut. Die Schüler wurden von ihren Lehrern ausnahmsweise am Eingang abgeholt und in die freigegebenen Klassenräume gebracht.
Schulleiter Hans-Werner Jahn zur WZ: „Der Schulbetrieb ist gewährleistet.“ Das zuständige Gebäudemanagement hat bereits die Reinigung und Renovierung der betroffenen Räume auf den Weg gebracht. Man hoffe, nach den Osterferien alles erledigt zu haben, hieß es am Dienstag. Unterrichtsausfälle seien wegen der Brandstiftung nicht zu befürchten. Unter anderem soll die Aula des Gymnasiums zwischenzeitlich als Unterrichtsraum genutzt werden.
Demnächst soll übrigens auch die Rauchmeldeanlage im Gymnasium am Kothen modernisiert werden. Eine solche Anlage gab es bislang zumindest im Bereich des Lehrerzimmertrakts nicht.
Die Kripo sucht dringend Zeugen. Sachdienliche Hinweise werden unter der Rufnummer 2840 entgegen genommen.