Rathaus Elberfeld: Turm wird 600.000 Euro teurer
Böse Überraschung: Dachspitze des Elberfelder Rathauses muss komplett ab- und neu wieder aufgebaut werden.
Elberfeld. An ihr eingerüstetes Rathaus am Neumarkt haben sich die Elberfelder fast schon gewöhnt. Immerhin sorgte zumindest für ein paar Monate das überdimensionale Werbeplakat für die Rubens-Ausstellung für ein wenig optische Abwechslung. Ein Teil des Gerüstes auf der Neumarktseite soll nach Auskunft des Gebäudemanagements jetzt zwar abgebaut werden, doch zumindest an der Spitze wird sich nichts ändern. Im Gegenteil: Wie sich kürzlich herausstellte, muss der „Helm“ des Turmes, der Teil des Daches oberhalb der Uhr, aufgrund seines maroden Zustandes komplett ab- und wieder aufgebaut werden.
„Der Zustand trägt der Windlast in dieser Höhe nicht mehr Rechnung“, erklärt Thorsten Wagner vom Gebäudemanagement. Die Stabilität sei gefährdet, Abdeckungen seien lose, was sowohl Bauteile aus Holz als auch welche aus Metall betreffe. Umfangreiche Zimmermannsarbeiten seien notwendig. So umfangreich, dass es mit einer einfachen Sanierung nicht mehr getan sei. Und das hat Folgen: Rund 600.000 Euro muss die Stadt investieren — zusätzlich zu den bislang veranschlagten 1,3 Millionen für die Sanierung des Uhrturms, der Fassaden und der Fenster sowie die Einrüstung des Gebäudes.
Die Baumaßnahme am Dachstuhl mache, so Wagner, aus finanziellen Gründen aber nur jetzt Sinn. Unter anderem, weil das im oberen Bereich bereits vorhandene Gerüst nur noch aufgestockt werden müsse. Die Mittel für die Sanierung stammen zu fast 100 Prozent aus dem Haushalt. „Eigentum verpflichtet“, spricht Wagner für die Stadt. Der neue Helm werde, so Wagner, übrigens nicht mehr die tiefgrüne Patina der jetzigen Dachspitze tragen.
Eigentlich sollte die Sanierung des Turms zum Jahreswechsel beendet sein. „Der eisige Winter hat uns aber einen Strich durch die Rechnung gemacht“, räumt Wagner ein. Man liege bei den ursprünglich geplanten Arbeiten jetzt ein Quartal im Zeitplan zurück. „Es sind aber nur zeitliche Verzögerungen.“ Finanziell hätten die keine Auswirkungen — im Gegensatz zur bösen Überraschung unterm Dach. Man hoffe, so Wagner, dass der Dachstuhl in der zweiten Jahreshälfte fertig sein wird — Ab- und Wiederaufbau inklusive.