Regiestudentin sucht Geldgeber für ihren ersten Film
Die gebürtige Wuppertalerin Marie Nehles will eine Doku in Nepal drehen.
Wuppertal. Marie Nehles wirkt auf Anhieb sympathisch und eher wie jemand, der auch vor der Kamera stehen könnte — anstatt dahinter. Schuld daran sind ihr ansteckendes Lächeln und ihr lebhaftes Auftreten. Die Regiestudentin aus Köln ist 24 Jahre alt und gebürtige Wuppertalerin. Auch wenn sie jetzt in Köln wohnt, besucht sie häufig ihre Heimatstadt: „Mein Herz geht auf, wenn ich die Schwebebahn sehe.“
Die Wuppertalerin zieht es nicht in bekannte Filmhochburgen. Im Gegenteil: „Nach Hollywood zu kommen, war nie mein erklärtes Ziel.“ Marie Nehles vertritt damit eine eher bodenständige Haltung in Bezug auf das Filmgeschäft.
Ein Filmprojekt über Leprakranke in Nepal ist jetzt ihr erstes großes Projekt. In Zusammenarbeit mit ihrem Team hat sie einen Spendenaufruf auf der Crowdfunding-Platform Startnext.de geschaltet. 8852 Euro von 12 500 benötigten Euro sind bisher eingegangen. Nur wenn die komplette Summe auf dem Konto des Filmteams „Losing Touch“ eingeht, wird der Betrag ausgezahlt.
Die Filmmitglieder sind auf jeden Euro angewiesen, um ihr Projekt in die Tat umsetzen zu können. Das Geld deckt im besten Fall die Produktionskosten sowie die Flug- und Verpflegungskosten und den Transfer durch den Himalaya.
In Nepal arbeitet das Team mit der Nichtregierungsorganisation (NGO) New Sadle zusammen, die sich um die Resozialisierung von Lepra-Kranken kümmert. Drei Städte sind für die Umsetzung anvisiert: Kathmandu, Pokhara und Caleja. Das Team will sich mit dem Film bei Festivals bewerben.
Schon seit Jahren hat Marie Nehles eine Verbindung zum Film: „Ich liebe Filme, seit ich denken kann.“ Erste Erfahrungen hat sie 2005 während eines Highschool-Jahrs in Neuseeland gesammelt. Dort hat sie den Kurs „Media Studies“ belegt und kleinere Filme gedreht.
Nach der Schule begann Marie Nehles das Studium der Anglistik und Germanistik in Erfurt. Später zog es sie nach Berlin, wo sie sich in den Studiengang Filmproduktion und Regie einschrieb. Wegen organisatorischer Schwierigkeiten konnte sie dieses Studium nicht fortsetzen. Ihren Traum, ins Filmgeschäft einzusteigen, hat sie aber nicht aufgegeben. Letztendlich entschloss sie sich für ein Regiestudium an der Macromedia Fachhochschule für Medien und Kommunikation in Köln. Ginge es nach ihr, würden sie und ihr Team sofort Richtung Nepal aufbrechen. Die Regiestudentin sieht hoffnungsvoll in die Zukunft: „Ich kann mir ein Aufbaustudium an der Kunsthochschule für Medien in Köln vorstellen. Jetzt freue ich mich erst mal auf den Film.“