Ronsdorf. Neues Ronsdorf-Wappen zur 275-Jahr-Feier
Ronsdorf. · Der Bergische Löwe soll künftig am Verwaltungsgebäude prangen. Finanzierung über Spenden.
Ein Stadtwappen aus Glas soll es werden. Aus Acrylglas genauer gesagt. Dafür haben sich die Ausschussmitglieder bei der Bezirksvertretung Ronsdorf mehrheitlich ausgesprochen. Anlässlich der 275-Jahr-Ffeier soll im Stadtteil Ronsdorf das eigene Wappen in der Öffentlichkeit ausgestellt werden. Und zwar im Eingangsbereich des Bürgerbüros an der Marktstraße 21. Gemeinsam mit der neuen Haltestelle Staasstraße soll es am 19. Juni beim Bürgerfest enthüllt und eingeweiht werden.
„Jeder Stadtteil hat sein eigenes Wappen irgendwo hängen, nur Ronsdorf nicht“, beklagt Bezirksbürgermeister Harald Scheuermann-Giskes (SPD) und fügt hinzu: „Das schöne Stadtwappen von Ronsdorf kann man schon mal öffentlich zeigen.“ Es spreche für eine Identifikation mit der Historie der Stadt und soll als Hingucker dienen.
Das sahen auch die meisten der anderen Ausschussmitglieder so und sprachen sich daher mehrheitlich bei einigen Enthaltungen dafür aus, ein Wappen aus Glas – und nicht wie diskutiert aus Mosaik – anfertigen zu lassen. Auch der Eigentümer des Gebäudes, in dem sich das Bürgerbüro befindet, befürwortet das Aufhängen des Wappens dort sehr.
Ein erster Vorschlag, das Wappen mit Mosaiksteinen auf die Rasenfläche des Bandwirkerplatzes zu platzieren, wurde abgelehnt, da das Grün dem Wappen weichen müsste und sich einige Mitglieder nicht damit identifizieren konnten. Die Anbringung am Verwaltungsgebäude ergebe da wesentlich mehr Sinn, betont Martina Hafke (FDP).
Kosten sorgen
für Streitigkeiten
Lediglich die Kosten ließ Uneinigkeiten aufkommen: Der Antrag, einen Zuschuss aus den Freien Mitteln zu erhalten, wurde nicht von allen Mitgliedern gut aufgefasst. So fanden Grüne und FDP, dass das Geld aus freien Mitteln eher für „wichtigere Dinge“ verwendet werden soll. Martina Hafke (FDP) nennt hier als ein Beispiel die Sanierung von Spielplätzen. Paul Yves Ramette (Grüne) ergänzt, dass die freien Mittel dafür da seien, Vereine und Menschen zu unterstützen, die selbst etwas für den Stadtteil tun wie Sportvereine oder Theater.
Insgesamt 2250 Euro kostet die Anfertigung des Wappens, die von einem Ronsdorfer Unternehmen übernommen wird. Es wurde dann entschieden, Spenden für das Wappen zu sammeln. Bezirksbürgermeister Harald Scheuermann-Giskes und sein Stellvertreter Kurt von Nolting werben bereits dafür. Das laufe auch sehr gut, freut sich Scheuermann-Giskes. Zudem wurde eine Förderung vom Heimatministerium zugesagt.
Das Ronsdorfer Stadtwappen zeigt einen roten, gekrönten Löwen, der einen blauen Schild mit der Aufschrift „Der Herr mit uns“ in seinen Pranken hält. Er schaut mit dem Gesicht nicht auf den Schild, sondern zurück – dies ist ein wesentlicher Unterschied zu den Wappen der anderen Stadtteile. Es gibt viele Erklärungsversuche für die ungewöhnliche Blickrichtung des Bergischen Löwen, einer davon stammt von dem Historiker Lothar König.
Nach ihm entsprach die biblische Inschrift des Schildes dem Geist der Gründer von ‚Zion‘ - wie Ronsdorf auch genannt wurde, der Löwe dagegen schaut rückwärts, dem Spruch abgewandt. Böse Zungen behaupten, dass er heidnisch wäre und deshalb mit der Inschrift nichts zu tun haben wollte, so schreibt er in seinem Text „90 Jahre Ronsdorfer Stadtwappen“. Der Entwurf geht auf einen Schwarzdruckstempel zurück, der um 1837 bei den Ronsdorfer Behörden in Gebrauch war.