"Es ist schon ein Nervenkitzel und ein Bangen, ob alles so funktionieren wird, wie wir es geplant haben, gerade wenn das Feuerwerk punktgenau auf die Musik abgestimmt sein soll", sagt Vertriebsleiter Martin Schmitz (48) - aber auch Zuversicht ist seinem Gesicht abzulesen. Schließlich hat die Firma schon mit Großveranstaltungen wie "Rhein in Flammen", dem Düsseldorfer Japantag und auch einem Feuerwerk zum Geburtstag des thailändischen Königs ihr Publikum begeistert.

Sechs der 22 Nico-Mitarbeiter sind am Dienstag mit 1,4 Tonnen Material gen Berlin aufgebrochen - unterstützt werden sie dort von vier tschechischen Pyrotechnikern. Jeweils zirka 30 Stunden nehmen der erforderliche "Papierkram" und die eigentliche Effektprogrammierung für den Wettkampfbeitrag in Anspruch.

Bei diesem sind die Ronsdorfer nicht frei in ihrer Kreativität: Um die Vergleichbarkeit der Feuerwerke zu gewährleisten, wurden vom Veranstalter etwa die blau-weiße Farbe der Leuchtmittel - die Nico eigens in Italien herstellen ließ - sowie Teile der Musik vorgegeben. Beim dritten Programmabschnitt der 15-minütigen Vorführung wurde hingegen nur das Thema "My Country" festgelegt.

Die Ronsdorfer spannen hierfür in einer Zeitreise einen musikalisch und mit Original-Tonmaterial untermalten Bogen von der gewonnen Fußball-WM 1954 über Kennedys berühmtes Zitat "Ich bin ein Berliner" zum vereinigten Europa. Ein gutes Omen: Beim diesjährigen Feuerwerks-Festival in der kroatischen Hauptstadt Zagreb haben sie damit bereits einen Preis gewonnen.

Bei den Juroren, Kunden und Zuschauern in Berlin einen guten Eindruck zu hinterlassen, "das ist auch eine Frage des Prestiges", sagt Schmitz. "Wir wollen uns natürlich ordentlich präsentieren." Der nächste große Termin steht für Nico auch schon fest: In Vietnam wird die Firma demnächst einen chinesischen Partner beim Feuerwerk zur Unabhängigkeitsfeier unterstützen.