Europameisterschaft Ruhige Nacht in Wuppertal nach EM-Niederlage der Türkei

Wuppertal · Waren nach dem EM-Achtelfinale noch mehrere tausend Menschen unterwegs, blieb es Samstag konfliktfrei.

 Bilder wie hier nach dem Achtelfinale vergangene Woche blieben am Samstagabend aus. Die türkische Nationalmannschaft verlor das Spiel gegen die Niederlande.

Bilder wie hier nach dem Achtelfinale vergangene Woche blieben am Samstagabend aus. Die türkische Nationalmannschaft verlor das Spiel gegen die Niederlande.

Foto: Matthi Rosenkranz

Nach der Niederlage der türkischen Fußballnationalmannschaft gegen die Niederlande im Viertelfinale der EM hat die Wuppertaler Polizei in der Nacht auf Sonntag keine Beeinträchtigungen des Straßenverkehrs verzeichnet. Während sie am vergangenen Dienstag nach dem Sieg gegen Österreich auf der B7 – etwa zwischen Robert-Daum-Platz und dem Hauptbahnhof – noch Korsos mit rund 2000 Autos gezählt hatte und etwa 2000 Fans zwischen Bundesallee und Bahnhofstraße feierten, blieb es am Samstagabend vergleichsweise ruhig.

Die Polizei hatte zwar Einsatzfahrzeuge an neuralgischen Punkten wie der Bundesallee/Ecke Kasinostraße in Elberfeld postiert, jedoch waren nur vereinzelte hupende Autos mit wehenden Fahnen unterwegs – sowohl von türkischen wie niederländischen Fans, darunter entlang der Neumarktstraße. Am Hauptbahnhof blieb es ebenfalls ruhig. Auch aus anderen Stadtteilen habe die Polizei, so eine Sprecherin auf Nachfrage der WZ, keine nennenswerten Ereignisse dokumentiert, die im Zusammenhang mit den Viertelfinalspielen stünden.

Aus Städten wie Essen, Düsseldorf und Duisburg wurden hingegen Autokorsos türkischer Fans gemeldet. „Das hängt aber auch davon ab, an welchen Orten und in welcher Größenordnung Public Viewing stattfindet“, betont die Sprecherin. So gab es in Dortmund bei der Abreise von Public-Viewing-Veranstaltungen einige Zwischenfälle, bei denen türkische Fans auf Anhänger mit kurdischen Flaggen trafen und von der Polizei getrennt werden mussten. Auch auf der Königsallee in Düsseldorf sowie am Kölner Ring ließen sich die Feiernden von einer Niederlage offenbar nicht abhalten.

Der sogenannte Wolfsgruß wurde in Wuppertal nur vereinzelt gesichtet. Die Gewerkschaft der Polizei hatte die türkischen Fans im Vorfeld dazu aufgerufen, darauf zu verzichten. Der türkische Nationalspieler Merih Demiral hatte im Achtelfinale den Gruß gezeigt, der als Zeichen der rechtsextremen türkischen Organisation „Graue Wölfe“ gilt, aber auch von der ultranationalistischen Partei MHP genutzt wird. Demiral wurde für zwei Spiele gesperrt.

Die Polizei Wuppertal geht davon aus, dass sich in dieser Woche durch die Partien im Halbfinale sowie im Finale in der Stadt „keine dramatischen Verkehrsbeeinträchtigungen“ mehr ergeben werden. Am Dienstag spielen die Mannschaften von Spanien und Frankreich gegeneinander, am Mittwoch trifft England auf die Niederlande, das Finale ist für den 14. Juli angesetzt.