Renovierung Neue Duschen für das Bandwirkerbad

Wuppertal · Ronsdorfer Schwimmbad ist bis 1. September für Gäste geschlossen – Förderverein packt beim Bauschutt mit an, dann kommen die Profis.

Duschen, Fliesen, Decke – die Nasszellen des Bandwirkerbades werden runderneuert. Am Samstag ging es los.

Foto: Andreas Fischer

Das Wasser im Schwimmbecken des Ronsdorfer Bandwirkerbades zeigt eine spiegelglatte Oberfläche, doch am Rand geht es derzeit geschäftig zu, denn die Freizeiteinrichtung wird innerhalb der kommenden acht Wochen renoviert. Davon bleibt das Becken unberührt, doch rundherum soll demnächst alles in neuem Glanz erstrahlen.

„Der Duschbereich wird erneuert, ebenso wie die Sanitäranlagen, die Fliesen und die Decke. Und die bisher freiliegenden Rohre werden unter Putz gelegt“, erläutert Thomas Heider, Geschäftsführer der Betreibergesellschaft „BaRon UG“. „Wir haben in den letzten 14 Jahren eine fast siebenstellige Summe in die Technik investiert und vor vier Jahren die Toiletten erneuert. Das war von außen für die Besucher nicht auf den ersten Blick erkennbar. Aber jetzt sollen unsere Gäste und die 700 Mitglieder des Fördervereins auch mal sehen, was darüber hinaus mit ihren Spenden passiert ist“, so Heider, der selbst mit anpackt und seine Motivation durch ein T-Shirt mit der Aufschrift „Energiebündel“ dokumentiert.

Die Abrissarbeiten sollen
bis Dienstag fertig sein

In den ersten Tagen stehen Abriss, Abbruch und vor allem Schleppen des schweren Bauschutts in geräumigen schwarzen Eimern und Entsorgen in Containern der AWG auf dem Programm. „Da ist vor allem Muskelarbeit nötig. Wir sind froh, dass es einige kräftige junge Leute gibt, die ordentlich zupacken, Fliesen abschlagen und auch was tragen können“, so Heider, der sich dabei auch auf seine beiden Söhne und deren Freunde verlassen kann.

„Wenn es um unser Bandwirkerbad geht, ist es relativ leicht, Freiwillige zu finden, denn ihr Bad, das wir seit 14 Jahren in Eigenregie betreiben, liegt den Ronsdorfern ebenso am Herzen, wie den Mirkern ihr zukünftiges Naturbad“ – wobei es allerdings wenig Möglichkeiten zum Erfahrungsaustausch gibt, weil ein Hallen- und ein Freibad in der Natur zwei verschiedene Dinge sind. Gleich ist nur der Idealismus, mit dem sich beide Gruppen für ihre Bäder einsetzen.

„Bis Dienstag sollen die Abrissarbeiten fertig sein“, ist man optimistisch, und auch Eckbert Schwager vom Ronsdorfer Bürgerverein schleppt mit entschlossener Miene die zwei Eimer Bauschutt die Treppe herunter zum Hof und hat den Akku-Schrauber nur kurz beiseitegelegt. Und Rainer Watzke, der Vorsitzende des Fördervereins, stellt seine Muskulatur ebenfalls vor völlig neue Herausforderungen. Spätestens ab Mittwoch sind dann die Renovierungsprofis der Spezialunternehmen gefragt.

Dass das Schwimmbecken von all dem geschäftigen Treiben unberührt bleibt, erklärt Heider so: „Der Tauchclub trainiert nach wie vor hier, und die benötigen in ihren Tauchanzügen keine Duschen.“ Ansonsten warten aber ungeduldig die Schwimmvereine, die Schulen für das Schulschwimmen, die Schwimmschule, die Kindern und Erwachsenen den fachgerechten Aufenthalt im nassen Element beibringen, die eigenen Kurse des Fördervereins und die Reha-Kurse auf den 1. September, wenn das Hallenbad wieder für die Öffentlichkeit und die diversen Einrichtungen zugänglich ist.

„Wir sind natürlich auch daran interessiert, dass das Bad so schnell wie möglich wieder geöffnet wird, denn jeder Tag, an dem geschlossen ist, fehlt uns auf der Einnahmeseite“, bestätigt auch Steffen Hellmig, der Kassenwart des Fördervereins. „Wir geben nur das Geld aus, das wir auch haben. Das habe ich Zeit meines Lebens so gemacht“, sagt Hellmich, gelernter Sparkassenkaufmann, der auch erklärt, dass die derzeitigen Maßnahmen einen knapp siebenstelligen Betrag kosten werden. Auch er stellte am Wochenende seine sonst eher nicht geforderten körperlichen Kräfte in den Dienst der Renovierungsarbeiten.

Erlöse aus Bücherbasar und Weinfest kommen dem Bad zugute

Doch in acht Wochen soll dann wieder geschwommen und geplantscht werden, wohlwollend betrachtet vom „guten Geist des Bades“, Corina Sidon, der Bademeisterin, die der Förderverein damals von der Stadt übernommen hat, als dem Bandwirkerbad die Schließung drohte. „Wir sind stolz, dass wir das Bad bisher erhalten haben“, sagt Heider auch im Sinne seiner Freunde aus dem Vorstand. Dazu weist er darauf hin, dass es im Bad während der Öffnungszeiten einen bestens bestückten Basar aus Bücherspenden gibt, dessen Erlös dem Erhalt des Bades zugutekommt.

Und vom 23. bis 25. August soll es noch einmal kräftig in der Kasse des Fördervereins klingeln, denn dann veranstalten der Heimat- und Bürgerverein Ronsdorf und der Förderverein des Bandwirker-Bads das seit Jahren beliebte Ronsdorfer Weinfest auf dem Bandwirkerplatz.