Heimatkunde Rundweg durch das alte Cronenberg
Von Michael Bosse · Bürger- und Heimatverein hat Tafeln aufgestellt. 70 Teilnehmer bei der ersten Tour.
Bevor Rolf Tesche mit den Teilnehmern auf den neuen Historischen Stadtrundgang startet, steigt der Vorsitzende des Cronenberger Bürger- und Heimatvereins auf eine kleine Mauer am Hans-Otto-Bilstein-Platz und hält eine kurze Begrüßungsrede. Und er zitiert zum Abschluss den Maler Friedensreich Hundertwasser: „Wer die Vergangenheit nicht ehrt, verliert die Zukunft, wer seine Wurzeln vernichtet, kann nicht wachsen.“
Um die Erinnerung an die historischen Wurzeln Cronenbergs geht es bei dem Historischen Rundgang, der am Sonntag eröffnet worden ist. Rund 70 Teilnehmer kann der Cronenberger Bürger- und Heimatverein auf der Jungferntour begrüßen. Der Kurs führt entlang von 15 Stationen und Tafeln zu unter Denkmalschutz stehenden Gebäuden. Dort informieren Bilder und kurze Texte über das Gebäude, dessen Geschichte und gegebenenfalls auch seine Bewohner. Zudem befindet sich auf jeder Tafel ein QR-Code, mit dem digital weitere Infos zur Verfügung stehen.
Seit 2007 habe man die Idee verfolgt, vor zwei Jahren sei man in die heiße Phase gegangen, erzählt Tesche. Es sei „eine Wahnsinnsarbeit“ gewesen, das alles zu entwickeln und aufzustellen. Und auch wenn die Stadt keine finanzielle Unterstützung geleistet habe, so habe man doch immerhin Geld aus dem Heimatfonds des NRW-Heimatministeriums erhalten, freut sich der Vereinsvorsitzende. 2000 Euro wurden aus Düsseldorf überwiesen – gut zwei Drittel der Kosten.
Zu den Teilnehmern des Rundgangs gehört Bezirksbürgermeisterin Ursula Abé. Für sie sei die neue Tour ein „Meilenstein“ für die touristische Erschließung des Stadtteils. Der Rundgang biete jedem Interessierten die Möglichkeit, auf eigene Faust loszuziehen und sich über die historischen Wurzeln des Cronenberger Stadtkerns zu informieren, sagt sie. Zudem soll der Stadtrundgang nach Angaben von Tesche auch in das Programm des Stadtmarketings aufgenommen werden. Überdies wolle der Bürger- und Heimatverein auch eigene Touren durchführen.
Die Premierenführung am Sonntag dauert nicht einmal eine Stunde – was wohl auch daran liegt, dass die meisten Teilnehmer aus Cronenberg stammen. Die Lektüre der Tafeln muss kursorisch bleiben oder auf später verschoben werden.
Auf dem Programm des Historischen Rundgangs stehen unter anderem die Reformierte sowie die Lutherische Kirche, das Kriegerdenkmal, die Friedenseiche am Hans-Otto-Bilstein-Platz oder die Alte Nagelschmiede (An der Hütte 3), in der sich mittlerweile die Kulturschmiede befindet. Über den Verlauf des Rundwegs informiert eine Übersichtstafel auf dem Hans-Otto-Bilstein-Platz.
Für die Auswahl der Objekte zeichnet der historische Arbeitskreis des Bürger- und Heimatvereins verantwortlich. Man habe bei der Arbeit für den Stadtrundgang „Tausende historischer Bilder“ gesichtet und ausgewertet, die von dem Ehrenvorstand Manfred Stader zur Verfügung gestellt wurden, erklärt der Leiter des Arbeitskreises, Axel Dreyer. Wichtig für die Aufnahme in die Tour sei, dass das Objekt eine lokal- und bauhistorische Bedeutung für Cronenberg habe. Zudem solle auf auch etwas über die ehemaligen Bewohner erzählt werden.