Sascha Klaar: Der Piano-Magier tankt seine Kraft in Wuppertal
Bis zu 100 Konzerte spielt Sascha Klaar im Jahr — rund um den Globus. Zu Hause ist der Show-Pianist nahe der Kleinen Höhe.
Wuppertal. 2014 ist für Sascha Klaar ein besonderes Jahr. Der Entertainer und Show-Pianist, der in Wuppertal zu Hause ist und das Bergische Land als Heimat schätzt, feiert sein Bühnenjubiläum. Das führt den 42-Jährigen, der an der Stadtgrenze zu Neviges nahe der Kleinen Höhe wohnt, am 20. Januar 2014 ins Düsseldorfer Apollo Varieté Theater und am 14. September 2014 in die Hako Event Arena in Vohwinkel. Die WZ hat den Piano-Spieler und Sänger zu Hause besucht.
Diese Zahl spricht jenseits der Bühnenscheinwerfer für sich: Auf 80 bis 100 Shows bringt es sein Tourneekalender im Jahr, und Sascha Klaar wird immer wieder auch im Ausland gebucht. Bei Olympia in London und Wirtschaftsbällen in Peking und Shanghai war er ebenso schon der „Teufel an den Tasten“ wie zum Beispiel auch beim großen Piano-Festival in Paris.
Das ist ein strammes Programm, das nur mit Disziplin zu schultern ist. Sich mit einer Erkältung zehn Stunden lang in den Flieger zu setzen, um am anderen Ende der Welt ein Publikum tanzen und singen zu lassen, ist an sich schon eine Herausforderung.
Sascha Klaar über sein Faible für Wuppertal.
Noch gut erinnert sich der Wahl-Wuppertaler auch an acht Auftritte im Sommer, die er mit einer Kehlkopf- und Mittelohrentzündung zu meistern hatte. „Sobald du auf die Bühne gehst, ist das weg“, erklärt Sascha Klaar und spricht von einem „Zauberknopf“, den er immer dann drückt, wenn er zum Entertainer wird.
Woher er seine Kraft nimmt? „Man muss wissen, wo die eigenen Wurzeln liegen, Heimat ist mir wichtig.“ So ist der Musiker immer dann, wenn er zu Hause ist, auch mit seinem Hund Skipper unterwegs. „Draußen, in der Natur. Egal, wie es dir nach einem Auftritt selbst auch geht: Morgens steht der Hund mit einem großen Lachen vor Dir.“
Ein Blick zurück: Aufgewachsen ist der Entertainer in einer musikbegeisterten Familie in Mönchengladbach. Mit sechs Jahren bekommt er ein rotes Schlagzeug zu Weihnachten geschenkt, nachdem er ständig mit einem Kochlöffel vor sich hin trommelte. Mit gerade mal 18 Jahren erhält er ein Engagement in einer Piano-Bar in der Schweiz und reift am Vierwaldstätter See fünf Jahre lang zum Entertainer, der sich Pop- und Rocksongs zu eigen macht.
Seit den 90er Jahren komponiert er Songs, produziert CDs und tritt auch im Fernsehen auf. Seine „Best of“-CD widmet Sascha Klaar seinem 1999 verstorbenen Vater, dem er bis heute zutiefst dankbar ist. „Er war auch mein Freund und Mentor. Ohne ihn wäre ich niemals so weit gekommen.“ Bodenständig zu bleiben und sich auf die Liveshows zu konzentrieren, das habe er auch von ihm gelernt.
Energie tanke er auch auf seinem Boot und im Kreis seiner Familie, sagt der Wuppertaler im Musikzimmer seines Hauses. „Irgendwann siehst du, was im Leben wirklich wichtig ist.“ Und das ist für den Show-Pianisten, der als Junge Messdiener war, auch der Glaube. Sascha Klaar unterstützt den Mariaviten-Orden, der sich um Hilfsbedürftige kümmert — unabhängig von ihrer Konfession und Herkunft.
Schrecksekunden? Auch die hat der Wuppertaler schon erlebt. Bei einer Show in Düsseldorf musste er mal einen fünfminütigen Stromausfall überstehen — angegurtet an seinem Arbeitsplatz, in luftiger Höhe, auf dem Kopf stehend, vor seinem berüchtigten fliegenden roten Piano. „Und das war kein Vergnügen.“
Jetzt geht Sascha Klaar mit viel Kraft sein Jubiläumsjahr an und will bei den Shows auch Zuhörer für sich gewinnen, die ihn noch nicht kennen. „Da spiele ich so lange, bis wirklich alle Leute vor der Bühne stehen.“