Wuppertal Schicke Komparsen für Action-Film gesucht

Für den Streifen „Out of Control“ können sich Freiwillige am Samstag bewerben.

Foto: Tom Trambow / action concept 2016.

Wuppertal. Schick angezogen sollte sein, wer am kommenden Samstag beim Casting eine Komparsen-Rolle im Action-Film „Out of Control“ ergattern möchte. Denn der wird zurzeit gedreht, und zwar auch im Bergischen.

In dem international besetzten Streifen geht es um einen Kriminellen, der für eine Erpressung mittels Computer-Virus 30 Luxuslimousinen unter seine Kontrolle bringt. Es seien jede Menge Stunts, Action und Verfolgungsjagden vorgesehen, teilt Delia Eick von der zuständigen Agentur mit, die zum Casting am kommenden Samstag in die Alte Papierfabrik an der Friedrich-Ebert-Straße einlädt.

Gebraucht würden in erster Linie Statisten, doch auch zwei kleine Rollen sind laut Eick im Angebot: zum einen die einer hübschen Blondine zwischen 18 und 30 Jahren und die eines smarten Dandy-Typs im Nobelschlitten — beide mit englischem Text. Deswegen sollten die Kandidaten Englisch gut beherrschen.

Gefragt sind ferner „junge Pagen und elegante Türsteher, die in einem maßgeschneiderten Kostüm eine gute Figur abgeben“, sagt Delia Eick. „Auch für pfiffige und selbstbewusste Reporter- und Fotografen-Darsteller, die ein Blitzlichtgewitter herabdonnern lassen sollen, gibt es einige herausfordernde Szenen.“ Das filmische „Headquarter“ brauche außerdem noch „Polizisten, die authentisch die Spannung darstellen, den Bösewicht jagen zu wollen“.

Ein breites Spektrum also für mögliche Laiendarsteller, die sich für das Casting allesamt in Schale werfen sollten.

Ein elegantes Ehepaar um die 50 Jahre wird auch gecastet — es soll in einer Szene mit den Hauptdarstellern agieren.

„Übrigens suchen wir auch noch schicke Autos für den ,Filmempfang’“, kündigt Delia Eick an.

„Out of Control“ ist eine Kinoproduktion der Kölner Firma Action Concept, die beispielsweise „Alarm für Cobra 11“ produziert. Finanziert wird der Film von der chinesischen Dreams of Dragons Pictures (Wilson Qui). Regie beim neuen Film führen Axel Sand („Alarm für Cobra 11“) und Richard Lin. Das Drehbuch schrieb Andreas Heckmann („Heiter bis Tödlich“, „Alarm für Cobra 11“).

Die Dreharbeiten laufen seit dem 22. Februar „und sind auf 45 Drehtage angesetzt“. Gedreht werde unter anderem in Bad Oeynhausen, Löhne, Berlin, Köln, Düsseldorf — und eben in Wuppertal.

Womit sich einmal mehr zeigt: Die Bergische Metropole ist eine nach wie vor gefragte Filmstadt. Seit dem Kurzfilm „The Flying Train“ von 1902 war Wuppertal immer wieder Drehort — nicht nur der wunderbaren, zusammenhängenden Altbauviertel wegen. Hier arbeiteten Regisseure wie Wim Wenders, Peter Thorwarth, Pedro Almdovar, Wolfgang Petersen und Gustaf Gründgens. Charlotte Gainsbourg drehte 2008 mit Regisseur Lars von Trier Teile des Films „Antichrist“ auf dem Luhns-Gelände in Oberbarmen. Eine Villa an der Platzhoffstraße war im April 2013 für zwei Drehtage der Arbeitsplatz von Axel Stein und Moritz Bleibtreu beim Film „Nicht mein Tag“.

Der gebürtige Wuppertaler Tom Tykwer drehte für „Der Krieger und die Kaiserin“ mit Franka Potente und Benno Fürmann unter anderem auf der Vohwinkeler Kaiserstraße.

Und natürlich erkennen Wuppertaler in vielen Szenen des großen Tanzfilms „Pina“ von Wim Wenders bekannte und auch weniger bekannte Orte und Plätze ihrer Heimat.

Für die Stadt sind Anfragen zu Drehgenehmigungen nichts Neues. Hunderte von Film- und Fernsehproduktionen sind im Laufe der Jahre und Jahrzehnte im Tal entstanden. Je nach-dem, wo gedreht werden soll, seien dann unterschiedliche Ansprechpartner gefragt, sagt Stadtsprecherin Martina Eckermann. So zum Beispiel die Wirtschaftsförderung, wenn die Handlung in bestimmten Hallen spielen soll. Oder die Wuppertaler Stadtwerke (WSW) bei Filmen in oder mit der Schwebebahn. Und auf öffentlichen Wegen müssten „gegebenenfalls auch Verkehrslenkung und Polizei hinzugezogen werden, abhängig davon, wann und wie eine Straße gesperrt werden muss“. Dafür fallen laut Stadt die üblichen Gebühren an — gesonderte „Drehkosten“ hingegen gibt es nicht.

Nun läuft die Kamera für „Out of Control“: In den Hauptrollen sollen „asiatische, deutsche und internationale Schauspieler zu sehen“ sein.

Als Budget wird ein zweistelliger Millionenbetrag genannt. Ein deutscher Veröffentlichungstermin steht nach Angaben der Agentur noch nicht fest.