Schienenverkehr: Neuer Anbieter verspricht mehr Pünktlichkeit

RE 7 und RB 48 sollen ab dem Jahr 2015 häufiger und schneller fahren.

Wuppertal. Ab Dezember 2015 werden die Linien RE 7 und RB 48, die beide durch Wuppertal fahren, im Auftrag des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR) von National Express Rail und Integro Verkehr betrieben. Der „Müngstener“ (RB 47) geht bereits ab Ende dieses Jahres an Abellio.

Die Deutsche Bahn verliert damit drei Linien im Regionalverkehr. An den Preisen ändert sich für die Kunden nichts, die neuen Betreiber haben keinen Einfluss auf die Preisgestaltung. Auch beim Ticketkauf bleibt alles gleich. Glaubt man Tobias Richter, Leiter der deutschen Niederlassung von National Express Rail mit Sitz in Düsseldorf, ändert sich ansonsten aber eine Menge: „Wir bieten hohe Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit und Sauberkeit. Wir glauben, dass die Kunden gerne mit uns fahren werden, erhoffen uns in den 15 Jahren Laufzeit eine deutliche Steigerung der Fahrgastzahlen und wollen auch notorische Autofahrer überzeugen.“

Die englische Mutterfirma habe in ihrer Heimat zeitweise einen Marktanteil von 40 Prozent gehabt, und die neue deutsche Mannschaft bestehe aus erfahrenen Experten. Richter selbst war 18 Jahre bei der Deutschen Bahn.

Endgültig ist die Entscheidung für die Betreiber-Gemeinschaft noch nicht, Konkurrenten haben bis Ende der Woche Zeit zu widersprechen. Auch die Deutsche Bahn hatte für die beiden Linien erneut Angebote vorgelegt. „Wir sind vom VRR über die geplante Vergabe informiert worden und prüfen, ob wir Widerspruch einlegen“, sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn der WZ.

Tobias Richter ist seiner Sache aber sicher: „Der VRR hat alles geprüft und keine Anhaltspunkte für einen Einspruch gefunden.“ Richter kündigte an, die Zusammenarbeit mit der DB Regio zu suchen, um Lokführer und weiteres Personal zu übernehmen. Bei gleichem Lohn, betont er.

Die neuen Züge mit Elektrotriebfahrzeugen — das genaue Modell steht noch nicht fest — werden schneller auf den Strecken unterwegs sein und in Hauptverkehrszeiten sowie am Wochenende häufiger fahren. Verspätungen von mehr als zwei Minuten werden allerdings sanktioniert: Der Betreiber erhält in diesem Fall dann weniger Zuschüsse.