Schlafstörungen zeigen sich vielfältig
Informationen rund ums Schnarchen und Apnoe.
Wuppertal. Wie Ekel Alfred sei ihr Mann mitunter gewesen, erinnert sich Anna Bertram an die Zeit, als der Gatte noch nichts von seiner Schlafapnoe und deren Behandlungsmöglichkeit wusste. Inzwischen haben sich die Wogen im Hause Bertram geglättet. Ein relativ kleines Gerät sorgt dafür, dass die Atemaussetzer während des Schlafes ausbleiben. Wirklich schonend ging das für Anna Bertram anfangs auch nicht zu, denn das „Zischen und Pfeifen“ des Geräts hatte seine ureigenen Tücken. Inzwischen ist die Technik vorangeschritten, so dass die Geräuschbelästigung erträglich geworden ist.
Anna Bertram wurde über das Leiden des Mannes selbst zur Spezialistin für Schlafstörungen und gehört inzwischen dem Schlafapnoe e.V. an. Der Verein veranstaltete am Samstag im Agaplesion Bethesda Krankenhaus das 18. Bergische Schlafforum, das mittlerweile übrigens Namen und Austragungsort geändert hat. Als „Bergisches Schlaf- und Schnarchforum“ war es früher in der Stadthalle angesiedelt.
Sieben Fachvorträge gab es am Samstag im Bethesda, darunter auch einen über die Kulturgeschichte des Schlafes. Die übrigen Referate setzten sich mit den Formen von Schlafstörungen sowie den Diagnose- und Therapiemöglichkeiten auseinander. Mehr als 80 Schlafstörungen gebe es, weiß Anna Bertram. Die häufigste und wohl auch gefährlichste sei die, von der auch ihr Mann betroffen ist. Andere Menschen können nicht einschlafen oder finden nicht in den Tiefschlaf. All das ist psychisch belastend, so wie umgekehrt seelische Störungen den Schlaf rauben können.
Ein Problem sei, dass viele Betroffene ihre Erkrankung verschweigen. Wer sich aber zumindest mit seinem Arzt austauscht, kann inzwischen gute Hilfe bekommen. Zwei ambulante und drei stationäre Schlaflabore gibt es derzeit in Wuppertal. Neben dem Bethesda ist es etwa das Helios Krankenhaus. Dort arbeitet auch Christine Rocholl, die erklärt, welchen Weg der Erkrankte geht: „Nach einer Messung des Sauerstoffgehalts wird bei der Schlafapnoe entschieden, ob der Patient ambulant oder stationär therapiert wird. Ein- und Durchschlafstörungen sind eine Sache für Neurologen. Zu ihm überweist der Hausarzt.“