Wirtschaft Schlechtes Wetter verhagelt Bilanz
Wuppertal · Einzelhändler in Elberfeld, Barmen und Ronsdorf ziehen ein durchwachsenes Fazit zum verkaufsoffenen Sonntag.
Das regnerische und windige Wetter hat den Einzelhändlern in Elberfeld und Barmen den verkaufsoffenen Sonntag etwas verhagelt. Auf Anfrage der WZ zogen die Vertreter des lokalen Einzelhandels ein eher durchwachsenes Fazit – Ausnahme waren die City-Arkaden, die einen großen Andrang vermelden konnten.
Von 13 bis 18 Uhr waren am zweiten Adventssonntag nicht alle, aber doch zahlreiche Geschäfte in den beiden Innenstädten geöffnet. Die Resonanz durch die Kunden sei noch „ausbaufähig“ gewesen, sagte Andreas Boonekamp, Geschäftsführer der Galeria Kaufhof in Elberfeld. Das regnerische Wetter habe sich „wenig weihnachtlich“ präsentiert und offenbar etliche Menschen vom Besuch der Innenstadt und des Weihnachtsmarktes abgehalten, bedauerte Boonekamp.
Unter den Kunden, die dann doch in die Kaufhof-Filiale kamen, seien unter anderem Spielwaren, Süßwaren und Parfümerie-Artikel nachgefragt worden. Grundsätzlich sei er mit dem bisherigen Verlauf des Weihnachtsgeschäfts aber zufrieden, betonte Boonekamp: „Wir bewegen uns auf dem Niveau des Vorjahres.“
Keinen Grund zur Klage hatten dagegen die Verantwortlichen der City-Arkaden. In dem Einkaufscenter hätten sich die ersten Besucher bereits ab 12 Uhr eingefunden, sagte die Center-Managerin Katrin Becker. Die Einzelhändler in dem Center seien mit dem Kundenandrang und den Umsätzen zufrieden, das Einkaufszentrum sei am Nachmittag „sehr voll“ gewesen. Dabei profitierten die City-Arkaden wohl auch davon, dass der Regen die Leute eher in geschützte Räume lockte.
Verkauft wurde nach Angaben von Becker Warengruppen aller möglichen Sortimente – eine hohe Nachfrage gab es etwa bei Spielwaren und Kleidung. Als ergänzendes Angebot hatte in diesem Jahr auch der Akzenta-Supermarkt geöffnet.
Unter den Auswirkungen des ungemütlichen Wetters litten dagegen auch die Einzelhändler in der Barmer Fußgängerzone. „Das Wetter hat uns leider einen Strich durch die Rechnung gemacht“, sagte die Geschäftsführerin von Juwelier Fritz Brune, Petra Brune-Ressel. Zwischen 13 und 15 Uhr sei die Kundenfrequenz noch recht ordentlich gewesen, danach gab es dann aber „einen Schnitt“, erzählte sie. Nachgefragt worden sei unter anderem Produkte im Bereich der Goldschmiedekunst.
Teilnahme an den Aktionen ist
für die Einzelhändler wichtig
Trotz der schwankenden Kundennachfrage sei es aber wichtig, sich als Einzelhändler an solchen Verkaufsaktionen zu beteiligen, erklärte Brune-Ressel, die auch im Vorstand der Immobilien-Standort-Gemeinschaft (ISG) Barmen-Werth sitzt. Man müsse der Kundschaft etwas bieten, um ein Zeichen gegen das Aussterben des lokalen Einzelhandels zu setzen. Brune-Ressel schätzt, dass sich etwa 80 Prozent der Einzelhändler im Werth an dem verkaufsoffenen Sonntag beteiligt haben.
Schwankungen in der Kundenfrequenz konnte auch die Geschäftsführerin des Modehauses Haschi, Ursula Petzhold, vermelden. „Es fing etwas zäh bei uns an“, sagte sie. Erst ab etwa 16 Uhr habe sich der Laden konstant gefüllt, ab da sei man mit der Kundennachfrage dann auch „ganz zufrieden“ gewesen. Gefragt gewesen seien unter anderem Winterkleidung und Bettwäsche.
Auch in Ronsdorf hatten am Sonntag einige Geschäfte geöffnet – Anlass dafür war der Weihnachtsmarkt, der an diesem Wochenende auf dem Bandwirkerplatz stattfand. Die Teilnahme unter den Einzelhändlern sei aber recht zurückhaltend ausgefallen, erklärte die 1. Vorsitzende des Vereins WiR (Wir in Ronsdorf), Marion Ströker. Offenbar lohne es sich für die meisten Einzelhändler nicht, sich an einer solchen Aktion zu beteiligen. Insofern stand für die Besucher in Ronsdorf vor allem der Weihnachtsmarkt im Mittelpunkt des Interesses.