Wuppertal Schnelleres Internet für Schulen

In den kommenden vier Jahren sollen alle Wuppertaler Einrichtungen mit Fördermitteln des Landes an das Glasfasernetz angeschlossen werden.

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Wuppertal. Die Wuppertaler Schulen machen einen großen Schritt in Richtung digitale Zukunft. Die mehr als 90 Schulen der Stadt sollen bis 2020 mit dem schnellen Internet ausgestattet werden. Möglich ist das mit Mitteln aus dem Förderprogramm „Gute Schule 2020“.

Das Programm gibt nicht vor, in welchen Bereich der Schule das Geld investiert werden muss. Der Schulträger, in diesem Fall die Stadt Wuppertal, kann selbst entscheiden, wo das Geld am besten angelegt ist. „Die Netzanbindung ist die nachhaltigste Voraussetzung für weitere Schritte der Digitalisierung“, sagt Sozialdezernent Stefan Kühn. Die Software veralte sehr schnell, neue Hardware wie Tablets sind nicht sinnvoll, solange es nur eine langsame Datenverbindung gebe, sagt Rainer Neuwald, stellvertretender Leiter des Stadtbetriebs Schulen.

Die Stadt hatte im vergangenen Herbst die Anbindung der Schulen an das Glasfasernetz von der Stadt beschlossen. Das Geld aus dem Landesprogramm ermöglicht eine schnellere Umsetzung des Medienentwicklungsplans (MEP). Pro Jahr stehen für den Ausbau des Glasfasernetzes zwei Millionen Euro zur Verfügung.

Den Anfang machte im vergangenen Jahr das Berufskolleg am Haspel. Seit Dezember 2016 verfügt die Schule über eine Glasfaser-Anbindung. Die Datenübertragungsrate ist nun um ein Vielfaches höher als bei herkömmlichen DSL-Anschlüssen, so dass die rund 500 Schülerarbeitsplätze jetzt über die schnelle Internetanbindung verfügen.

„Wir beginnen mit den großen Schulen“, sagt Neuwald, da es sich dort stärker auswirke, wenn es keine gute Leitung gibt. In diesem Jahr werden folgende Einrichtungen in Wuppertal an das Glasfasernetz angebunden: das Berufskolleg Kohlstraße, das Berufskolleg Barmen, die Gesamtschulen Ronsdorf, Else-Lasker-Schüler und Pina-Bausch in Vohwinkel. Auch das Gymnasium Am Kothen bekommt das schnelle Internet.

„Das ist eine einmalige Chance, in die Infrastruktur zu investieren“, sagt Felix Schaumburg, Lehrer und Medienberater im Sabbatjahr. Die Anbindung der Schulen an das Glasfasernetz sei sinnvoll, weil sich auf Dauer das Konzept „Bring your own device“ durchsetzen werde. Das heißt, die Schüler werden im Unterricht ihre Handys oder Tablets zur Recherche oder für Lernplattformen nutzen. Das ist aber nur sinnvoll, wenn es ein entsprechendes Netz an der Schule gebe.

Im Zuge des Projektes „Schulen ans Netz“ wurden fast alle Schulen zwischen 1996 und 2001 mit einer 16 000er-Leitung ausgestattet. „Das war und ist nicht mehr zeitgemäß“, sagt Schaumburg, der im Auftrag des Landes Schulen und Schulträger beim Einsatz digitaler Medien berät. „Es gibt ja immer Streit darüber, ob die Pädagogik oder Technik wichtiger sei“, sagt Schaumburg. Aber es brauche die technische Basis, auf denen neue pädagogische Konzepte angewendet werden könnten.

„Die schnellere Anbindung ans Netz war Wunsch der Schulen“, sagt Anke Heinemann, Leiterin des Medienzentrums, das die Schulen mit IT ausstattet. Anstatt einzelne Computerräume zu haben, werden jetzt alle Räume mit einem Anschlüssen ausgerüstet. Das werde den Unterricht verändert.

Neben mobilen Geräten könnten Lehrer eigene PCs mitbringen, auf denen sie etwas vorbereitet haben. Auch interaktive Boards, digitale Tafeln und mobile Geräte können damit verstärkt zum Einsatz kommen.