Umwelt Schüler vermieden eine Million Liter Restmüll
Südhöhen. · „Müllenium“: In der Station Natur und Umwelt wurden die Auszeichnungen verliehen.
„Wollen wir das? Brauchen wir das?“, sangen die Schüler der Grundschule Rottsieper Höhe und hielten Plastikflaschen und Verpackungsmüll, den sie kurz vorher auf dem Boden verstreut hatten, in die Höhe. Eine eindrucksvolle Aktion im Rahmen der Siegerehrung des Projekts „Müllenium an Schulen“ in der Station Natur und Umwelt, für die nicht die engagierten Lehrerinnen Vanessa Plätzer und Anne Wagner, sondern mit Katharina Pfeiffer eine Mutter verantwortlich war, die den Song auch komponiert und auf der Gitarre begleitet hatte.
2003/2004 startete das Projekt mit elf beteiligten Schulen, dem Förderverein Natur und Umwelt, der Stadt Wuppertal und der Abfallwirtschaftsgesellschaft mit dem Ziel der Vermeidung und Reduzierung des Restmülls. „Die wichtigste Komponente ist natürlich die Vermeidung von Müll“, hatte Moderatorin Kornelia Heger-Wegmann erklärt. Das Teammitglied aus der Station Natur und Umwelt lobte dabei die Kreativität und den Einsatz der Schüler wie auch der Lehrer, die diese Aktion neben ihrer Lehrtätigkeit unterstützt und begleitet hatten. Damit sprach sie auch der Bürgermeisterin Bettina Brücher (Die Grünen) und Konrad Tschersich, dem technischen Geschäftsführer der AWG, aus dem Herzen, die die Urkunden, Geld- und Sachpreise an die Lehranstalten, getrennt nach Grund- und weiterführenden Schulen, verteilten.
„Müll-Polizei“ stand auf den Kapuzenpullis in AWG-Orange, mit denen die neun und zehn Jahre alten „Ordnungshüter“ der St.-Michaels-Schule gekommen waren. Josie, Ole, Narla, Frida und Lola berichteten stolz, dass sie an ihrer Schule streng über die Trennung zwischen Plastik-, Papier- und Restmüll wachen würden. „Wenn zehn Wochen in Folge alles richtig gemacht wurde, gab es Kino in der Schule und Popcorn“, berichteten die Lehrkräfte Susanne Springmann und Michael Goecke, der darauf hinwies, dass Papierkörbe auf dem Schulhof nicht mehr nötig seien.
Kinder achten beim Einkauf darauf, was in Plastik verpackt ist
„Wir haben die Kinder für dieses Thema so sensibilisiert, dass sie auch auf die Eltern beim Einkauf im Supermarkt einwirken, möglichst nichts zu kaufen, was in Plastik verpackt ist“, berichtete Vanessa Plätzer (Rottsieper Höhe).
Dass das bequeme Verschiffen des europäischen Wohlstandsmülls in die Dritte Welt nicht mehr nach Wunsch klappt, verdeutlichte der Fördervereinsvorsitzende Peter Engelmann anhand von Fotos von befüllt zurück geschickten Containern, was die Müllvermeidung hierzulande noch einmal besonders brisant und wichtig mache.
„Der Ideenreichtum und der Einsatzwille der Schüler wie auch der Lehrkräfte war so großartig, dass es uns schwer fiel, Platzierungen festzulegen“, erklärte AWG-Pressesprecher Andreas Spiegelhauer, der wie Kornelia Heger-Wegmann in der Jury saß. Weshalb auch verschiedene Medaillenränge mehrfach vergeben und diverse Sonderpreise verteilt wurden. Insgesamt, so führte Peter Engelmann an, wurden durch die Wuppertaler Schulen rund eine Million Liter Restmüll vermieden. „Aber, das haben wir bei den dritten und zweiten Plätzen festgestellt, für die neue Aktion ist noch Luft nach oben“, so Heger-Wegmann.