Schülerband spielt sich nach vorne
Björn Krüger coacht die Musiker von „Once Upon A Time“ für ihre Auftritte.
Wuppertal. Im Takt wippend sitzt Björn Krüger auf einem Equipment-Koffer. Konzentriert lauscht er dem Song, den seine Schützlinge geschrieben haben und jetzt im Proberaum des Gymnasiums Vohwinkel zum Besten geben.
Es ist einer der letzten Tage vor dem großen Konzert in der Aula, es herrscht Nervosität. Und Vorfreude. „Once Upon A Time“ heißt die Schülerband am Nocken. Sie ist eine von fünf bergischen Gruppen und die einzige aus Wuppertal, die Uncle-Ho-Schlagzeuger und Musikpädagoge Björn Krüger im Rahmen seines Förderprojekts „Grenzland Newcomer“ aus rund 30 Bewerbern ausgewählt hat und seit rund vier Monaten coacht (siehe Kasten). Sein Ziel: jungen Menschen die Gelegenheit und ein Forum bieten, über Musik gehört zu werden.
Die Schulen nimmt er gleich mit in die Verantwortung. Als sich das Gymnasium Vohwinkel für das Projekt bewarb, hatten die fünf Mitglieder von „Once Upon A Time“ noch keine Banderfahrung. Inzwischen kennen sie sich, haben zusammen mit ihrem Lehrer einen Stil gefunden und schon vier Konzerte gespielt.
Auf jedem der vier Grenzland-Festivals traten alle fünf Schülerbands nacheinander auf und gegeneinander an. Morgen, bei Festival Nummer 5, stellen alle Bands noch einmal ihr Können unter Beweis. Es geht um den Titel „beste Newcomer“. Schlagzeugerin Sabrina (15) hätte nie gedacht, dass ihr das Projekt so viel Spaß machen würde. Es habe sie inspiriert, aufgeregt gewesen sei sie nur zu Beginn. Auch Keyboarder Fabian (16) geht in der Band sichtlich auf. Er schmiedet schon Pläne für die Zeit nach Projektende. „Früher war Musik für mich nur zum Hören. Jetzt ist das anders. Ich will auf jeden Fall weiter in der Band spielen.“ Sängerin und Gitarristin Pina (18) möchte mit der Musik Emotionen wachrufen, Sängerin Marie (17) liebt vor allem die Herausforderung, den Austausch und das Feedback vom Publikum. Auf morgen freuen sie sich alle. „Sie haben in so kurzer Zeit so viel erreicht — die Erfahrung nimmt ihnen keiner“, sagt Björn Krüger. „Jugendliche so ans Musizieren zu bekommen: Ein größeres Kompliment kann es für mich gar nicht geben.“