Schülerrockfestival: Jugend forsch — und Wiedersehen mit Uncle Ho
Am 22. Januar steigt das Jubiläums-Konzert. Die große Überraschung: Die Band Uncle Ho spielt ebenfalls.
Wuppertal. Ein Großteil des diesjährigen Publikums war noch nicht geboren, als die erste Nachwuchsband 1987 auf dem ersten Festival für Schülerbands in die Saiten griff — damals, vor 25 Jahren in der Börse, als die Eltern noch den Ordnungsdienst übernahmen.
Heute, in der Uni-Halle, sind mehr als 50 Jugendliche als ehrenamtliche Ordner im Einsatz, auf der Bühne sind es noch einmal 60 Helfer. „Ohne die Hilfe der Freiwilligen könnten wir den Preis nicht bei 9 Euro halten“, erklärt Festival-Macher Kalle Waldinger. Er war es, der vor einem Vierteljahrhundert das Ronsdorfer Rockprojekt gründete und das Festival ins Leben rief. Ein ganzes Festival allein für Schülerbands — damals ein Novum. Heute ist Waldinger sicher: „Wir haben die Bevölkerung erreicht.“ Sein designierter Nachfolger, Björn Krüger, bestätigt dies mit dem Satz: „Jeder war doch mal auf dem Schüler-Rockfestival.“
Krüger selbst auch. Erst als Besucher und dann als Musiker — das war 1990. „Am nächsten Tag war das erste Mal ein großes Foto von mir in der Zeitung“, erinnert er sich. Es sollte nicht das Letzte gewesen sein: Mit der Band Uncle Ho hat Schlagzeuger Krüger bereits Karriere gemacht, trommelt außerdem bei Bosse, der Blue Man Group und der Henrik Freischlader Band. Sein Foto hat er mittlerweile öfter in der Zeitung gesehen. Jüngst sorgte die Wiedervereinigung von Uncle Ho für Aufsehen. Und Kalle Waldinger verkündete während der gestrigen Pressekonferenz ganz nebenbei, dass Uncle Ho beim 25. Schüler-Rockfestival spielen werden — was Krüger bis dahin immer dementiert hatte.
Krüger und seine Band-Kollegen sind indes nicht die einzigen „Ehemaligen“ auf der Bühne, denn die Jubiläums-Ausgabe des Schüler-Rockfestivals könnte ganz ohne Nachwuchsbands auskommen. Viele einstige Teilnehmer, die heute erfolgreiche Musiker sind, wollten mit von der Partie sein. „Viele Leute fühlen sich dem Festival verpflichtet“, sagt Waldinger. Entschieden haben sich er und seine Mitstreiter unter anderem für die Band Contradiction — eine der erfolgreichsten deutschen Bands im Bereich Heavy Metal.
Mehr als 1000 Bewerbungen bekommt Waldinger mittlerweile Jahr für Jahr für das Festival. „Erst einmal schauen wir, dass jede Wuppertaler Schule vertreten ist“, erklärt er. „Danach können wir uns dann Luxus erlauben.“ Zum Beispiel die Mädchen-Band The Black Sheep aus Köln. „Hochprofessionell“ sei diese Gruppe, so Waldinger. Wie auch der Rest der Teilnehmer: Acht der mehr als 30 Nachwuchsbands haben bereits Plattenverträge in der Tasche.