Bauarbeiten in Wuppertal Schützenstraße: „Für das Geschäft war es schlimm“

Der erste Abschnitt der Arbeiten auf der Schützenstraße ist beendet. Für Anlieger bleibt es schwierig.

Barmen. Durchfahrt frei. Ab Mittwoch soll die Schützenstraße nach WZ-Informationen wieder befahrbar sein — zumindest in Teilen. Denn der Abschnitt zwischen der Carnaper und der Winchenbachstraße hat am Wochenende seinen finalen Belag bekommen und in den Tagen darauf die Fahrbahnmarkierungen.

Wer seit Wochenbeginn von der Carnaper Straße aus in die Schützenstraße gefahren ist, konnte es deutlich riechen und sehen. Satter Teergeruch lag in der Nase. Arbeiter auf der Straße machten Markierungen auf der frischen Fahrbahndecke.

Die Stadt als Bauherr konnte am Dienstag keine offiziellen Informationen zum Stand der Arbeiten geben.

Schon seit Montag, 11. Juli ist die Straße nur zum Teil befahrbar. Die Straße wurde auf einer Länge von 650 Metern bis zu einer Tiefe von 50 Zentimetern abgetragen, die Asphalt- und Schotterschichten erneuert, zahlreiche Straßengullys und Schachtabdeckungen wurden repariert.

Dafür war am Wochenende zuvor das Chaos perfekt. Die seit Juni teilgesperrte Straße war von Sonntag auf Montag für 24 Stunden gesperrt. Die WSW mussten mehrere Buslinien umleiten. Die anliegenden Geschäfte konnten nicht angefahren werden.

Für die war die gesamte Bauzeit eine Katastrophe, sagen einige. Erika Blinken, Mitarbeiterin der Schell-Tankstelle etwa sagt, die Plätze vor den Zapfsäulen seien vielfach leer geblieben. Die Kunden hätten sich über die schlechte Zufahrt beschwert und seien dann ganz weggeblieben. „Wir haben nur noch ein Drittel der Kunden hier gehabt. Wenn die WSW hier nicht getankt hätten, wäre gar keiner mehr gekommen“, sagt sie. Auch die Mitarbeiter hätten das zu spüren bekommen. Statt zwei oder drei Mitarbeitern pro Schicht, sei nur noch einer eingeteilt gewesen. Umso mehr freut sich Blinken, dass die Zufahrt wieder frei ist. „Wir tanzen, wir freuen uns“, sagt sie.

Die Verkehrssituation an der Schützenstraße bleibt aber weiterhin schwierig. Dann der Abschnitt zwischen der Carnaper Straße und der Winchenbachstraße war nur der erste von drei Abschnitten, auf denen die Straße erneuert wird. Abschnitt zwei betrifft dann die Strecke zwischen Winchenbachstraße und Leimbacher Straße, der anschließende dritte Abschnitt betrifft die Strecke Leimbacher Straße bis zum Klingelholl. Laut Planung soll der letzte Bauabschnitt bis Ende Oktober fertiggestellt sein.

Für die Pizzeria „Pizza Fun“ bedeutet das weiterhin Probleme. Besitzer Murat Dülbül hat Angst, dass ihm die Kunden weglaufen. Bei den Bestellungen sei es kein großes Problem gewesen. Bei dem guten Wetter gebe es ohnehin weniger davon. „Aber für das Geschäft im Haus war es schlimm“, sagt Dülbül. Die Kunden hätten kaum hinfahren können. „In Wuppertal gibt es an jeder zweiten Ecke Dönerbuden. Ich habe ja nicht den einzigen Laden hier.“ Über Verluste will er nicht sprechen. Weniger Schichten hätten seine Mitarbeiter aber schon machen können.

Auch das Autohaus Kuhlmann an der Winchenbachstraße ist betroffen. Die Mitarbeiterin Jennifer Rochold sagt, dass die Kunden meist von unterwegs aus angerufen hätten, um den Weg zu erfragen. Viele Kunden hätten gesagt, die Umleitung sei eine Katastrophe gewesen.

Auch sie selbst musste Umwege hinnehmen während der Bauarbeiten, sagt Rochold. Der Weg zur und von der Carnaper Straße sei immer einer „um den Pudding“ gewesen, das habe Zeit gekostet. Rochold ist froh, dass die Winchenbacher Straße wieder befahrbar ist. Das erleichtere die Fahrten wieder.

Die Fahrt in die Schützenstraße war in den vergangenen Wochen tatsächlich schwierig. Seit Mitte August mussten Autofahrer von der Stadt aus über die Carnaper Straße kommend über die Schönebecker Straße auf die Schützenstraße fahren und dann die Carnaper Straße auf dieser überqueren — also ebenso wie die Fahrer, die von der A46 kommen.

Von der anderen Seite kommend, war die Straße nur bis zur Leimbacher Straße befahrbar und ab dort eine Einbahnstraße.

Bisher und auch weiterhin ist die Sparkassen-Filiale auf der Schützenstraße betroffen. Ihr Parkplatz hinterm Haus war bis jetzt nur von einer Seite befahrbar. Für viele Kunden sei der Weg schwierig gewesen, sagen Mitarbeiterinnen. Während der eine Bauabschnitt vor der Sparkasse endete, fängt der nächste bei ihr an — wie auch bei dem Nachbarn „Pizza Fun“. Vorerst ändert sich für diese also wenig,