Schuhhändler schließt drei Filialen

Das von Ara übernommene Klauser-Schuhhaus hat Tradition in Elberfeld.

Foto: Andreas Fischer

Zentrum. Nach dem Schuhhaus Romano auf der Herzogstraße wird Klauser auch das Voss-Studio am Wirmhof 10 schließen. Wie Prokurist Heinz-Werner Döring erklärt, habe Klauser den Mietvertrag nicht verlängert. „Anfang 2019 ist Schluss.“ Also der gleiche Zeitraum, in dem Romano zumacht. Und auch ein dritter Laden in Wuppertal steht vor dem Aus: das Schuhwerk in der Wicküler—City, das ebenfalls zu Klauser gehört. „Wir wollen uns auf unsere Hauptstandorte in der Stadt konzentrieren“, betont Döring — den am Werth und die beiden in Elberfeld in den City-Arkaden und in der Schlössersgasse.

Man wolle sich aber keineswegs aus Wuppertal zurückziehen, tritt er entsprechenden Gerüchten entgegen. Die waren auch aufgekommen, weil Klauser im vergangenen Jahr von der Kette Ara geschluckt worden war. Bei den Entscheidungen gegen Romano und Voss — beide traditionsreiche Namen in Elberfeld — habe das sich dort verändernde Umfeld den Ausschlag gegeben. „Es waren zwei Lagen, die sich extrem verschlechtert haben“, begründet Döring den Schritt. Beide Filialen hatten im Vergleich zu den üblichen Klauser-Märkten eher teuere Schuhe offeriert. Viele Kunden hätten aber nicht mehr den Weg in die Elberfelder City auf sich genommen. Die Herzogstraße, so Döring, habe sich in diesem Bereich schon längst zur Gastromeile gewandelt. Romano sei als eins der wenigen Geschäfte zwischen Bars und Restaurants verblieben. Dort hat der Eigentümer bereits Gespräche mit potenziellen Nachfolgern aufgenommen.

Und auch am Wirmhof habe Klauser keine Zukunft mehr gesehen. Als praktisch einziger Händler in der direkten Nachbarschaft gab es nur noch einen Schuster, so Döring, der daran erinnerte, dass sowohl Romano als auch Voss auch unter der B 7-Sperrung gelitten hätten.

Dass man die Mietverträge auslaufen lasse, bedeute aber nicht zwangsläufig, dass es keine neuen Klauser-Filialen mehr in der Elberfelder Innenstadt geben werde, sagt der Prokurist. „Als Wuppertaler Unternehmen gucken wir uns natürlich alles an.“ Ob und wann es eine Neueröffnung geben wird, sei aber Zukunftsmusik. Zunächst wolle man abwarten, wie sich die Innenstadt und auch die Kundenströme entwickeln, wenn der Döppersberg wirklich fertig sei.

Die Mitarbeiter der betroffenen Filialen seien bereits informiert worden. Sie sollen auf andere Standorte verteilt werden, so Döring. Ob dies immer innerhalb Wuppertals funktioniere, sei noch offen. Allerdings würden auch gar nicht alle Mitarbeiter aus Wuppertal kommen.

Insgesamt gebe es noch acht Klauser-Filialen im Bergischen Land, inklusive Haan und Schwelm, erklärt Döring. Weitere Schließungen seien nicht geplant, in die jetzigen Standorte wolle man investieren. „Wir bauen um, renovieren.“ Deutschlandweit betreibt Klauser 120 Filialen, zum großen Teil auch unter dem Namen Klauser.

Dass sich weiter Einzelhandel aus der Elberfelder City zurückziehe, „ist bedauerlich“, sagt Bezirksbürgermeister Hans Jürgen Vitenius. Er sei kein Kaufmann und habe deshalb Respekt für so einen Schritt. Wichtig sei aber, dass Klauser mit zwei Läden noch in Elberfeld bleibe.