Wenn Zebras und Seelöwen reisen

Wuppertals neue Zootierärztin Lisa Wiegmann über die Vorbereitungen und den Transport der Tiere.

Foto: Zoo Wuppertal

Im Zoo herrscht mancherorts ein Kommen und Gehen - das liegt in der Natur der Sache. In unserer Seelöwengruppe wird fast jedes Jahr ein Jungtier geboren - ein sehr erfreulicher Zuchterfolg! Der Platz in einem Gehege ist allerdings begrenzt, und das ist nicht der einzige Grund, weshalb ein Seelöwen-Jungtier unsere Gruppe verlassen muss. Männliche Jungtiere würden von unserem erwachsenen Seelöwen-Bullen Mylo bald als Konkurrenz angesehen und angegriffen werden. Weibliche Jungtiere würde Mylo nach Erreichen der Geschlechtsreife decken wollen und es entstünde genetische Inzucht.

Foto: Zoo Wuppertal

Die Abgabe unseres Jungtieres Nola war daher ein ganz normaler Vorgang. Für einen Tierarzt bedeutet das einiges an Vorbereitung: Kotproben werden gesammelt und auf Parasiten und schädliche Bakterien untersucht. Nola wurde in Narkose gelegt, um ihr Blut abzunehmen und eine Bronchoskopie durchzuführen - alles zur Vorsicht und nach den Anforderungen des Empfängerzoos. So wird das Risiko einer Übertragung von Krankheiten durch die reisenden Tiere minimiert.

Andersherum funktioniert es ebenso: Um wieder Zebras hier in Wuppertal zu züchten, hatten wir uns den jungen Zebrahengst Seth aus Arnheim ausgeguckt. Auch hier gingen im Vorfeld zahlreiche Emails zwischen den Kuratoren und Tierärzten hin und her. Wir ließen verschiedene Proben untersuchen und besprachen detailgenau den Ablauf des Transports.

Fotos von Seth, die wir im Vorfeld bekamen, steigerten die Vorfreude zusätzlich. Dann war es soweit: In einer großen Kiste reiste er an. Bis an die Boxentür wurde die Kiste herangefahren und dann die Schieber geöffnet: Seth war heil angekommen. Nach einer gewissen Quarantänezeit lernt er nun unsere beiden Stuten Fadila und Dumi kennen — und hoffentlich auch lieben.