Bildung Schulanmeldung: 460 Wuppertaler Kinder ohne Platz
Wuppertal · Besonders betroffen sind Gesamtschulen. Viele Kinder müssen in die zweite Bewerbungsrunde.
Für das kommende Schuljahr 2025/26 haben sich nach Angaben der Stadt schulformübergreifend 3200 Kinder angemeldet, 2740 wurden an der Wunschschule aufgenommen. Insgesamt müssen 460 Kinder in das zweite Anmeldeverfahren am 5. und 6. März und sich auf Schulen mit freien Plätzen bewerben. Die Eltern erhalten in den kommenden Tagen ein Schreiben. Die verfügbaren Schulen sind auf der Webseite der Stadt aufgeführt
Wie Jörg Merbecks, Schulformsprecher der städtischen Gesamtschulen, mitteilt, gab es 1380 Kinder, die sich an Gesamtschulen beworben haben. Zur Verfügung stehen regulär 986 Plätze – von den 460 Kindern, die in die zweite Runde müssen, entfallen 394 entsprechend allein auf die Gesamtschulen.
Jörg Merbecks erklärt, dass sich die Zahl der Anmeldungen – und damit auch des Überhangs – in den letzten Jahren nur marginal verändert habe. „Im Schnitt sind es um die 400 Kinder, die nicht an den Gesamtschulen aufgenommen werden können.“ Es sei deshalb dringend notwendig, dass der Neubau einer siebten Gesamtschule rasch vorangetrieben werde.
Im vergangenen Dezember wurde die Vorlage der Verwaltung einstimmig beschlossen: An der Bockmühle in Heckinghausen soll die neue Gesamtschule bis Juni 2030 stehen. Die Kosten liegen bei knapp 160 Millionen Euro. Als sechszügige Schule könnten hier dann bei einer Klassengröße von 29 Schülern 174 weitere Kinder an einer Gesamtschule unterrichtet werden.
Bis es so weit ist, wird aber noch einige Zeit ins Land gehen. Nach Angaben von Jörg Merbecks werde deshalb im kommenden Schuljahr für die Gesamtschule Uellendahl-Katernberg eine siebte Klasse beantragt. „Das ist immer mit sehr viel Aufwand für die Schule verbunden, weil der Lehrer- und Raumschlüssel dann nicht mehr richtig passt“, so Merbecks. Dennoch könne man so 2025/26 weitere 29 Kinder unterbringen, entsprechend sei diese bei der zweiten Anmelderunde dabei.
Diese Schulform sei, so Merbecks weiter, die einzige in Wuppertal bei der die Plätze nicht ausreichen – und im Gegensatz zu Gymnasium, Real- und Hauptschule ein Platz an der Wunsch-Schulform damit nicht gesichert sei. Die Mehrzahl der abgelehnten Kinder müsse dann an eine der anderen drei Schulformen gehen. „Dieser Zustand besteht bereits seit Jahren“, erläutert Merbecks.
Die Plätze wiederum werden verlost. „Das ist die rechtsicherste und fairste Lösung.“ Da an der Gesamtschule „nicht nur leistungsstarke und -schwache Schüler sind, sondern alle“ untergebracht seien, teile man die Bewerber in diese zwei Töpfe und lose zu gleichen Teilen aus.
An der privaten Eugen-Langen Gesamtschule werden drei 5. Klassen mit je 24 Schülern angeboten. „Insgesamt haben wir 215 Anmeldegespräche geführt und 148 Aufnahmeanträge erhalten“, erklärt Hasan Emil, stellvertretender Schulleiter. Entsprechend wurden dort 72 Kinder angenommen.