Schuldenfalle: Wuppertal ist bereits Mitte 2011 pleite
Ausmaß der Krise wird immer größer.
Wuppertal. Die finanzielle Situation der Stadt Wuppertal ist erheblich schlechter, als bisher bekannt war. Im Jahresabschluss der Stadt Wuppertal für das Jahr 2008, der dem Finanzausschuss in seiner nächsten Sitzung am Dienstag, 6. Juli, vorgelegt wird, ist das Ausmaß der desaströsen Haushaltssituation deutlich zu erkennen. Demnach betrug das städtische Eigenkapital am 31. Dezember 2008 noch 535 Millionen Euro. Am 31. Dezember 2010 wird Wuppertal nur noch über ein Eigenkapital von 63 Millionen Euro verfügen. Kämmerer Johannes Slawig prognostiziert, dass Wuppertal bereits in der Mitte des Jahres 2011 - also in nicht einmal mehr einem Jahr - komplett überschuldet sein wird. Die Stadt gehört dann vollständig den Banken.
Unterdessen streiten sich Stadt und Industrie- und Handelskammer (IHK) über das Sparpaket. Nachdem die IHK der Stadt mangelnden Sparwillen vorgeworfen hat und Oberbürgermeister Peter Jung CDU) in ungewöhnlich scharfer Form kritisierte, wehrten sich Jung und Slawig gestern und nannten den Vorwurf des mangelnden Sparwillens "nicht nachvollziehbar."
"Wenn der Rat am 12. Juli den nächsten Teil der Verwaltungsvorschläge sowie die ergänzenden Fraktionsanträge beschlossen hat, dann haben wir für Wuppertal konkrete strukturelle Haushaltverbesserungen in einem Volumen von fast 60 Millionen Euro erreicht", meint Slawig.